Die Taten des Herkules. 12 (von 13) Kupferstiche. Je ca. 10,7 x 6,8 cm. 1550. B. 84-95, Hollstein 84-95, Mielke (New Hollstein) 84-95.
Die bis auf das erste Blatt komplette Serie, inspiriert von venezianischen Holzschnitten. Ausgezeichnete, leicht tonige, wenngleich teils etwas graue Drucke, überwiegend bis an bzw. auf die Plattenkante beschnitten, teils mit Spuren eines Rändchens. Leicht gebräunt und vereinzelt fleckig, B. 84 und 88 mit Spuren von Rötel, bis auf zwei Blatt mit Leimspuren verso, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in guter Erhaltung.
 
Fides. Kupferstich. 8,3 x 6,5 cm. 1528. B. 131, Hollstein 131, Mielke (New Hollstein) 131. 
Prachtvoller, herrlich klarer und markanter Druck mit teils sehr feinem Rändchen um die Plattenkante, partiell an diese geschnitten. In der oberen linken Eckenspitze winzige Bestoßung, unmerkliche Ausbesserungen, Alters- und Gebrauchsspuren, marginale Klebespuren verso, sonst in sehr schöner Erhaltung. Aus der Sammlung Luciana Simonetti (Lugt 3616). 
 
Die Nacht. Kupferstich. 14,3 x 7,7 cm. 1553. B. 180, Hollstein 180, Mielke (New Hollstein) 180.  
Nach einer Vorlage Sebald Behams. Ganz ausgezeichneter,  harmonischer Druck an bzw. auf die Einfassungslinie geschnitten. Geringfügige Altersspuren, die Figur der Schlafenden in den Umrissen fein punktiert, kleine Montierungsreste verso, sonst in sehr schöner Erhaltung. Aus den Sammlungen Adalbert Freiherr von Lanna (Lugt 2773) und Paul Davidsohn (Lugt 654). 
 
Ornamentales Paneel mit dem lateinischen Alphabet von zwei Putten gehalten. Kupferstich. 7,2 x 12,4 cm. B. 206, Hollstein 206, Mielke (New Hollstein) 206. 
Ganz ausgezeichneter Druck mit Rändchen. Etwas fleckig, rechts mittig winzige hinterlegte Randläsur, verso umlaufend entlang des Randes ein Papierstreifen sowie kleine Montierungs- und Klebespuren, dünne Stellen, links oben wohl oberflächlicher Wurmgang von verso, alte Federannotation verso, sonst in sehr schöner Erhaltung. Selten.
 
Aldegrever, Heinrich
Ornament für die Spitze einer Dolchscheide
 Los 5004 [*] 
 Schätzung
350€ (US$ 389)
Ornament für die Spitze einer Dolchscheide. Kupferstich. 14,3 x 6,4 cm. 1537. B. 264, Hollstein 264, Mielke (New Hollstein) 264.
Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck bis knapp in die Darstellung beschnitten. Braunfleckchen in der Mitte, vornehmlich verso minimal angestaubt, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr gut. Selten. Dublette der Albertina, Wien (Lugt 5e, 5h).
 
Altdorfer, Albrecht
Maria sucht den zwölfjährigen Jesus im Tempel
 Los 5005
 Schätzung
400€ (US$ 444)
Maria sucht den zwölfjährigen Jesus im Tempel. Kupferstich. 6,1 x 4 cm. B. 24, Winzinger139, Mielke (New Hollstein) e.6.
Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen ringsum, minimal angestaubt und mit geringfügigen Gebrauchsspuren, Montierungsrückstand verso, sonst in guter Erhaltung. Selten. Aus der Sammlung des Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg (Lugt 6331, mit deren Dublettenstempel Lugt 2541c, Fragment obere Hälfte), wohl deren Auktion (Versteigerung der Dubletten) bei Hollstein und Puppel, Berlin, 7.-8. November 1930, sowie aus der Sammlung Albert W. Blum (Lugt 79b).
 
Altdorfer, Albrecht
Die Jungfrau mit dem segnenden Kind in einer Landschaft
 Los 5006
 Schätzung
2.500€ (US$ 2,778)
Die Jungfrau mit dem segnenden Kind in einer Landschaft. Kupferstich. 16,2 x 11,5 cm. B. 17, Winzinger 122 , Mielke (New Hollstein) e.19. 
Der größte Kupferstich Altdorfers vor Beschädigung des Gesichts des Christusknaben, die in späteren Abzügen bemerkbar wird. Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Etwas angestaubt, unten links kurzer hinterlegter Randeinriss, unbedeutende Anfaserungen in den äußersten Rändern, kleine Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung. 
 
Androuet du Cerceau, Jacques
Petits Cartouches de Fontainebleau
 Los 5007
 Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)
Petits Cartouches de Fontainebleau. 21 Radierungen. Je ca. 17,5 x 12 cm. Geymüller 1887, S. 315-316, Berliner Ornamentstichkat. 283/284, IFF, S. 62. Wz. Petit cercle (Briquet 2925-27, Frankreich 1. Hälfte 16. Jh.).
Die Radierungen sind wohl sämtlich Teil einer seltenen Folge Petits cartouches de Fontainebleau nach Vorlagen von Rosso Fiorentino und Antonio Fantuzzi, die teilweise auf die Stuckdekorationen für die Galerie von François I in Fontainebleau zurückgehen. Über die genaue Blattzahl der Folge herrscht Unstimmigkeit. Die von Geymüller genannte Zahl von 36 Blatt dürfte irrig sein. Peter Fuhring sind dagegen nur 32 Radierungen bekannt. Die Zuschreibung an Androuet du Cerceau scheint plausibel, wenn auch nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Blätter von einem seiner Werkstattmitarbeiter gestochen worden sind. Die recht unterschiedliche und stellenweise fast nachlässige Druckqualität der einzelnen Blätter lässt auf eine gewisse technische Unzulänglichkeit und einen Mangel an Erfahrung mit dem Medium der Radierung schließen. Gute, teilweise etwas ungleichmäßige bis ausgezeichnete Drucke mit dem für die Schule von Fontainebleau charakteristischen Wasserzeichen "Petit cercle". Teilweise fleckig und etwas wasserrandig, kleine Randeinrisse und Altersspuren, einige Blätter mit zeitgenössischer Beschriftung. 
 
Grandes Grotesques, oder: Livre de Grotestques: Decken- und Wanddekorationen mit Grotesken. 37 Radierungen, sämtlich montiert in einen modernen Pergament-Band auf dem Rücktitel "J A. Du Cerceau - Grandes Grotesques". Je ca. 16,2 x 23,5 bzw. 25,5 x 17,5 cm. (1566). Geymüller 1887, S. 317, Berliner Ornamentstichkat. 303, IFF, S. 67, Kat. The French Renaissance in Prints, Los Angeles 1994, S. 371, vgl. Nr. 123. Wz. Kleines bekröntes Wappen mit Initial B über Schriftband.  
Spätestens mit der Entdeckung der Wanddekorationen in Neros Domus Aurea in Rom um 1480 entwickelten sich Grotesken im Fortlauf des 16. Jahrhunderts zu den beliebtesten Ornamentformen. Die wohl vollständige Folge hier mit 37 Blatt - es gibt Ausgaben mit 35 oder 36 Blättern - in sehr guten bis ausgezeichneten, gelegentlich minimal ungleichen Drucken mit feinem bzw. schmalem Rändchen um die Plattenkante, einige wenige an die Einfassungslinie geschnitten. Minimal griffspurig und angestaubt, vereinzelte Flecken und geringfügig angeschmutzt, teils mit einer alten Federnummerierung, weitere Altersspuren und Erhaltungsmängel, ein Blatt aufgezogen, sonst überwiegend einheitlich und gut. 
 
Angolo, Giovanni Battista d'
Tres vidit et unum adoravit
 Los 5009
 Schätzung
3.500€ (US$ 3,889)
Tres vidit et unum adoravit (Abraham kniet vor den drei Engeln). Radierung. 30,5 x 24,7 cm. Um 1560-70. Nicht bei Bartsch und Passavant, Nagler, Die Monogrammisten, I, 1961, Meyer, Allgemeines Künstler-Lexikon, Bd. II, S. 36, 1.
Die Komposition der außerordentlich seltenen Radierung geht auf ein Fresko Raffaels in den Vatikanischen Loggien zurück. Der angewandte Figurentypus und die rudimentäre, etwas archaisch anmutende Radiertechnik entsprechen gänzlich dem stilistischen Idiom Giovanni Battista d'Angolos. In seinem schlichten zeichnerischen Duktus atmet das Blatt eine ungeheure expressive Kraft. Die Radierung liegt in einem Frühdruck vor der Adresse von Luca Guarinoni vor. Prachtvoller, gegensatzreicher und ungewöhnlich ausdrucksstarker Abzug der ungereinigten Platte, mit lebhaftem Plattenton und feinen Wischkritzeln. Bis auf die Plattenkante beschnitten. Etwas fleckig und mit Altersspuren verso, kleine Ausbesserung in der rechten oberen Ecke, sonst sehr gutes Exemplar. Aus den Sammlungen Wilhelm Graf von Lepell (Lugt 1672) und des Kupferstichkabinetts der Staatliche Museen zu Berlin (Lugt 1606).
 
Anthonisz., Cornelis
Der verlorene Sohn wird zum Tempel Satans geführt
 Los 5010
 Schätzung
3.500€ (US$ 3,889)
Der verlorene Sohn wird zum Tempel Satans geführt. Holzschnitt. 26,6 x 21,4 cm. Um 1545. Nicht in Meyer's Künstlerlexikon, Nijhoff 189, Hollstein (Teunissen) 7. Wz. Hohe Krone. 
Cornelis Antonisz. war höchstwahrscheinlich ein Enkel von Jacob Cornelisz. van Oostsanen, bei dem er auch in die Lehre ging. Als Maler, Holzschneider und Kartograph tätig, fertigte er im Auftrag der Stadt die erste vollständige Karte Amsterdams. Darüberhinaus sind mehrere Fürstenporträts sowie moralisierende Holzschnittdarstellungen bekannt, mit denen er ein großes Publikum erreichte. Insgesamt sind etwa 40 Holzschnitte zwischen 1535-1553 entstanden. Cornelis Anthonisz. etablierte mit seinen Holzschnitten "sprechende Darstellungen", typisch für sein Werk sind die offenkundig platzierten Namens- und somit Inhaltstäfelchen, die dem Betrachter das Gezeigte deutlicher vorführen. 
Das vorliegende Blatt stammt aus einer sechsteiligen Folge "Der verlorene Sohn". Es scheint kein Zufall zu sein, dass Anthonisz. die Folge nicht signierte zw. mit seinem Monogramm versah, lässt sich doch insbesondere vorliegende Darstellung als eine Karikatur auf den Papst und die Kurie interpretieren. Die Hauptfigur wird von den Personifikationen des Aberglaubens, der Ketzerei und der Armut zum Tempel Satans geführt. Dieser thront mit einer päpstlichen Tiara links im Bildmittelgrund und ist somit eine der frühesten bildlichen antiklerikalen Interpretationen der Kirche, die hier als Kirche Satans gezeigt wird (vgl. Veldman 2006, S. 94f).
Nur das Rijksprentenkabinett verwahrt ein vollständiges Set der Folge. Ganz ausgezeichneter Druck mit deutschen statt lateinischen Texten, knapp in die Darstellung geschnitten, unten und rechts mit der Einfassung. Lediglich geringe Altersspuren, vor allem verso fleckig, kleine Montierungsreste verso, sonst sehr schön und original erhalten. Wohl Unikum von allergrößter Rarität, es handelt sich um das bei Hollstein erwähnte, einzig bekannte Exemplar mit dem deutschen Text. 
 
Die Beweinung Christi. Holzschnitt. 22 x 15,4 cm. Um 1515-1517. B. 5, Hollstein 53 II. Wz. Gotisches P.
Ausgezeichneter Abzug mit schmalem Rand um die Einfassung. Kleine Fleckchen, die Einfassung partiell nachgezogen, links vertikaler Knick, dieser unten gebrochen und hinterlegt, im weißen Rand rechts unten kleiner hinterlegter Randeinriss sowie winziger Papierverlust, der Sammlerstempel unten rechts schwach durchschlagend, weitere minimale Handhabungsspuren, sonst sehr schön. Aus einer bisher nicht identifizierten Sammlung FE (Lugt 5638).
 
Baldung, Hans
Christus an der Martersäule mit den Passionsinstrumenten, von einem Engel getragen
 Los 5012
 Schätzung
1.800€ (US$ 2,000)
Christus an der Martersäule mit den Passionsinstrumenten, von einem Engel getragen. Holzschnitt. 15,3 x 21,8 cm. 1517. B. 42, Hollstein 55 II. Wz. Gotisches P. 
Ausgezeichneter Druck mit der Einfassung. Nur geringfügig fleckig und angestaubt, die Einfassung partiell mit der Feder ergänzt, die rechte obere Ecke wiederangefügt und hinterlegt, hier stellenweise mit dezenter Federretusche, der Sammlerstempel unten mittig schwach durchschlagend, verso kleine Reste alter Montierung, sonst schön erhalten. Aus einer bisher nicht identifizierten Sammlung FE (Lugt 5638).
 
nach. Der hl. Hieronymus in seinem Studiergemach. Kupferstich. 8,6 x 6 cm. Hind 9, copy 1, TIB 24, Part 4 (Commentary) 007.
Qualitätvolle, zeitgenössische Wiederholung nach Jacopo de' Barbari. Abzüge befinden sich im Rijksprentenkabinet, Amsterdam, und im British Museum, London. Minimale Altersspuren, sonst sehr gutes Exemplar. Selten.
 
L'Épouilleuse (Die lausende Bäuerin). Radierung nach Anthonie Victorijns. 15,2 x 19,4 cm. B. (Ostade) 35, Hollstein (attributed to A. van Ostade) A II, Hollstein (Basse) 32 II. Wz. Doppelkopfadler (Fragment). 
Bartsch verzeichnete die vorliegende Radierung irrtümlicherweise als eigenhändige Arbeit Adriaen van Ostades, während Louis Godefroy in seinem 1930 veröffentlichten Werkverzeichnis eine Zuschreibung an den Antwerpener Genremaler Anthoni Victorijns vorschlug. Bereits 1922 hatte Eduard Trautscholdt in seinem bei C.G. Boerner in Leipzig erschienenen Katalog der Radierungen Ostades aus der Sammlung Paul Davidsohn auf die Autorschaft Willem Basses aufmerksam gemacht, eine Zuweisung, die in der Folge auch von Hollstein übernommen wurde. Zurück geht vorliegende Darstellung auf eine Vorlage von Anthonie Victorijns, die sich im Szépművészeti Múzeum in Budapest befindet (vgl. Handzeichnungen der Albertina, Bd. XII, Nr. 1371). Prachtvoller, atmosphärischer Druck mit schönen vertikalen Wischspuren und mit den Spuren eines Rändchens um die Darstellung bzw. die Plattenkante. Vertikale Mittelfalte verso, dort unmerkliche und sorgsame Ausbesserungen, weitere unbedeutende Altersspuren, sonst sehr schön und original erhalten. 
 
Bauer seine Pfeife anzündend. Radierung. 11,3 x 8,9 cm. B. 20, Hollstein 20 II (von IV). 
Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die teils gratig zeichnende Plattenkante. Nur sehr schwach angestaubt, verso Bleistiftannotationen, sonst tadellos erhalten. Dieses, wie auch eine der beiden Beigaben, wohl aus einem Recueil T. R. G. Carlyon (verso in Bleistift notiert, nicht bei Lugt). Beigegeben von demselben die beiden Radierungen "Eine Frau, einen Korb tragend" und "Der Tanz" (B. 18 und B. 26). 
 
Bildnis Kaiser Ferdinand I. Kupferstich. 20,9 x 13,8 cm. 1531. B. 90, Pauli 91, Hollstein 91 II (von III).
Ganz ausgezeichneter, klarer Abzug mit feinem Rändchen, vor der Adresse von van der Heyden. Geringfügige Altersspuren, vereinzelte kleine Wurmlöcher, stellenweise verso hinterlegt, der Gesamteindruck jedoch sehr gut.
 
Adam und Eva. Kupferstich nach Barthel Beham. 8,1 x 5,5 cm. 1543. B. 6, Pauli 7, Hollstein 7 V, Röver-Kann (New Hollstein) 7 V.
Ganz ausgezeichneter, satter Abzug bis an die Darstellung geschnitten, partiell knapp in diese. Nur ganz schwach angestaubt, verso stellenweise zarte hinterfasert, sonst tadellos. 
 
Die Geschichte des verlorenen Sohnes. 4 Kupferstiche. 5 x 9,2 cm bis 5,9 x 9,8 cm. 1538. B. 31-34, Hollstein 33-36, Röver-Kann (New Hollstein) 28 IV (von V), 29 III (von V), 30 III (von VI), 31 III (von V). Wz. Fragment.
Die komplette Serie in ganz ausgezeichneten und wunderbar kräftigen Drucken, B. 34 gar prachtvoll. Bis an die vollständig sichtbaren Einfassungslinien beschnitten, nur bei B. 35 vereinzelt bis an die Darstellung. Minimale Gebrauchsspuren, bei B. 35 ein sehr versiert geschlossenes und retuschiertes Löchlein unten links im Frischling sowie Faserspuren im Himmel oben rechts, weitere unmerkliche Ausbesserungen in den Rändern, sonst in sehr schöner Erhaltung. 
 
Die Buße des hl. Johannes Chrysostomus. Kupferstich. 5,4 x 7,7 cm. B. 215, Pauli 70, Hollstein 70 VIII, Röver-Kann (New Hollstein) 71 VIII.  
Prachtvoller Druck an die Einfassungslinie geschnitten. Dünne Stelle verso im Bereich des Kindes, obere linke Ecke ergänzt mit feiner Federretusche, oben rechts kleine sorgsame Ausbesserung, weiterhin geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst herrliches Exemplar. Aus der Sammlung d'Arenberg (Lugt 567). 
 
Das Wappen Behams. Kupferstich im Hexagon. 5,8 x 6,8 cm. 1544. B. 254, Pauli 265, Hollstein 265, Röver-Kann (New Hollstein) 270, Ausst.Kat. The World in Miniature. Engravings by the German Little Masters 1500-1550, Kansas 1988, S. 223, Abb. 53 (vorliegendes Exemplar).
Prachtvoller, scharfer und gegensatzreicher Druck auf die hexagonale Plattenkante geschnitten. Mit Ausnahme eines winzigen Rostfleckens in vorzüglicher Erhaltung. Aus den Sammlungen David Landau und Samuel Josefowitz (laut Angaben des Vorbesitzers).
 
Lagerszene vor der Stadt. Radierung. 27,9 x 21,9 cm. Robert-Dumesnil 37, Walch 19, Worthen/Reed 28, Griffiths/Hartley 39. Wz. Schreitender Löwe (Griffiths/Hartley Nr. 32). 
Ganz ausgezeichneter Druck knapp an die Plattenkante geschnitten, partiell auf diese. Geglättete vertikale als auch horizontale Mittelfalte, verso schwache diagonale Faltspur, insgesamt nur schwach fleckig und minimal angestaubt, unten links Federannotation "Bellange" von verso durchschlagend, verso kleine Montierungsspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung. Sehr selten. 
 
Die Geburt mit Engeln. Radierung. 39,3 x 28 cm. B. 7, TIB 47, Part 1 (Commentary) 7 VI (von VIII).
Ausgezeichneter, gegensatzreicher Druck mit feinem Rändchen, rechts und unten auf die Plattenkante beschnitten. Vor der Nummer und vor der Löschung der Schrift. Minimale Altersspuren, sonst sehr gut erhalten.
 
Die Vision des hl. Hieronymus. Radierung nach Federico Zuccaro. 22,5 x 14,7 cm. Hollstein 6. Wz. Wappen von Amsterdam. 
Die Darstellung folgt einem Fresko Federico Zuccaros, das er für den Chor in San Lorenzo de El Escorial ausführte. Philipp II. gefielen die in Auftrag gegebenen Darstellungen nicht und er ließ sie von seinem Hofmaler Juan Gómez übermalen. Die Radierung de Bisschops ist somit die einzige verbliebene Referenz für Zuccaros Fresko. Ganz ausgezeichneter Druck vor der Auflage, mit schmalem Rand um die deutlich zeichnende Plattenkante. Vornehmlich im Rand etwas fleckig, die Ränder bestoßen und mit kleinen Läsuren, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in sehr schöner und originaler Erhaltung. Unten links wohl eigenhändig in brauner Feder bezeichnet: "Fed. Zuccaro pinxit in Escuriali" - die gleiche Bezeichnung findet sich auch auf dem Exemplar im British Museum.
 
Junger Mann, ein Federbarett tragend. Radierung. 8,9 x 7,8 cm. 1642. B. 13, Rovinski 13, Hollstein 14. 
Prachtvoller Druck mit Spuren eines Rändchens, sonst auf die Facette geschnitten. Minimal angestaubt und vereinzelt leicht berieben, rechts geschlossener Randeinriss sowie kleinere geschlossene Randläsuren, weitere punktuelle Ausbesserungen, verso horizontale Mittelfalz, weitere Handhabungsspuren und kleine Montierungsreste verso, sonst schön. 
 
Die Frau mit der Birne. Radierung. 14,4 x 11,8 cm. 1651. B. 14, Dutuit 16 IV, Hollstein 15 IV. Wz. Sieben Provinzen (Fragment). 
Ganz ausgezeichneter, harmonischer Druck mit feinem Rand um die Plattenkante. Lediglich schwach und vereinzelt fleckig, oben links diagonale Knickspur verso, kleine Montierungsreste verso, weitere unmerkliche Gebrauchsspuren, sonst in vorzüglicher Erhaltung. 
 
Bol, Ferdinand
Brustbildnis eines bärtigen Greisen, im Oval
 Los 5026
 Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)
Brustbildnis eines bärtigen Greises, im Oval. Radierung. 7,3 x 5,4 cm. Hollstein 17 I (von III).
Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Mit Fragment einer Sammlermarke oben, verso vereinzelte kleine Montierungsreste, sonst sehr gut erhalten.
 
Boldrini, Niccolò
Der hl. Franziskus empfängt die Stigmata
 Los 5027
 Schätzung
3.500€ (US$ 3,889)
Der hl. Franziskus empfängt die Stigmata. Holzschnitt nach Tizian. 29,5 x 44 cm. Passavant VI, 235, 59, Oberhuber 173, Dreyer 18, Muraro-Rosand 30.
Der Holzschnitt wird Boldrini zugeschrieben, Tizians Autorschaft als inventor der Komposition ist durch die Erwähnung eines heiligen Franziskus bei Vasari gesichert. Muraro und Rosand verweisen überdies auf die stilistische Nähe zu dem Altarstück des hl. Petrus von Verona, das Tizian zwischen 1526-30 für die Kirche S. Giovanni e Paolo in Venedig ausgeführt hat. Ganz ausgezeichner, kräftiger und gegensatzreicher Druck mit gleichmäßigem Rändchen bzw. Rand unten. Wie häufig, die Lücken in der Einfassungslinie stellenweise mit schwarzer Feder nachgezogen, sonst in vorzüglicher Erhaltung. Selten.
 
Die büßende Maria Magdalena. Radierung über Chiaroscuro-Holzschnitt in hellem Violett-Rot nach Abraham Bloemaert. 13,8 x 8,9 cm. Hollstein 95. Wz. undeutlich. 
Prachtvoller, markanter Druck mit teils sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, unten mit Bolswerts Verlegeradresse unterhalb der Einfassungslinie. Verso schwach gebräunt und fleckig (wohl farbbedingt) kleine Klebe- und Montierungsreste ebenda, sonst tadellos erhalten. Aus den Sammlungen Jean Mariette, 1728 (vgl. Lugt 1786a) und L. Lépingle (Lugt 1731) sowie aus einer unbekannten Sammlung "L" (Lugt 1701).  
 
Bonasone, Giulio
Saturn in Gestalt eines Pferdes bei der Nymphe Philyris
 Los 5029
 Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)
Saturn in Gestalt eines Pferdes bei der Nymphe Philyris. Kupferstich nach Giulio Romano. 32,6 x 43,4 cm. B. 108, Massari 219. Wz. Justitia im Oval (Massari 128).
Ausgezeichneter, gleichmäßiger und dabei präziser Druck mit Plattenton und feinem Rändchen um die Einfassung, teils mit Spuren der Plattenkante bzw. unten eines Rändchens um dieselbe. Geringfügig angestaubt, geglättete vertikale Mittel- und Trockenfalte, ein geschlossener Diagonalriss in der Ecke links oben (ca. 12 cm), zwei kürzere Randeinrisse oben, einer davon hinterlegt, die oberen Ecken teils leicht berieben, die unteren marginal bestoßen, unmerklich hinterfasert, sonst in schöner Erhaltung. Sehr selten. Aus der Sammlung Paul Davidsohn (Lugt 654).
 
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A 
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
 Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
 Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0 
 Fax: +49 30 8918025 
 E-Mail: info (at) bassenge.com
 Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge 
Galerie Bassenge 
Erdener Str. 5A 
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
 Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
 Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0 
 Fax: +49 30 8918025 
 E-Mail: info (at) bassenge.com
 Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge