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Lineare Komposition
Bleistift auf halbtransparentem Skizzenpapier. Um 1950.
28 x 21,5 cm.
Eine Linie schwingt sich durch die Bildfläche, mäandert und setzt sich in Beziehung zu geometrischen Formen. In der mit einfachsten Mitteln geschaffenen Zeichnung offenbart diese Harmonie der Gegensätze die Grundzüge von Bauers gegenstandsfreier "Linienmusik" (Mathias Schreiber, zit. nach: Rudolf Bauer, Ausst.-Kat. Galerie Gmurzynska-Bargera, Köln 1971, o.S.).
Provenienz: Rago Auctions, Lambertville, Auktion 24.09.2020, Lot 809
Los 6839Bauer, Rudolf
Lineare Komposition
Auktion 124
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,111)
Lineare Komposition
Bleistift auf halbtransparentem Skizzenpapier. Um 1950.
27,8 x 21,5 cm.
Unten rechts mit Bleistift bezeichnet "R".
Im Gegensatz zu dem schattenhaft-weich gestalteten Balken zieht sich die Linie mit kräftigen Schwüngen übers Papier und erscheint in ihrer suchenden Form wie die Verbildlichung einer Idee, eines Gedankengangs oder einer unbewussten geistigen Bewegung.
Provenienz: Rago Auctions, Lambertville, Auktion 24.09.2020, Lot 809
Los 6846Bauer, Rudolf
Prison Drawing (Geometrische Komposition)
Auktion 124
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.875€ (US$ 3,194)
Prison Drawing (Geometrische Komposition)
Bleistift auf Skizzenpapier. Um 1938.
23,7 x 22,5 cm.
Unten mittig mit Bleistift signiert "Bauer".
Während seiner Haftzeit im Jahr 1938 zeichnete Bauer seine imaginierten, geometrisch-abstrakten Kompositionen auf allen erreichbaren Arten von Papier. Der Künstler, der 1918 Gründungsmitglied der Novembergruppe in Berlin gewesen war und sich in Herwarth Waldens Avantgardekreis um den "Sturm" bewegte, galt unter den Nazis als "Judensympathisant", seine Werke als "entartet", "degeneriert" und "undeutsch". Erst nach Monaten kam er wieder aus der Haft frei und konnte im Jahr 1939 endgültig in die USA emigrieren.
Los 6847Bauer, Rudolf
Prison Drawing (Geometrische Komposition)
Auktion 124
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,250)
Prison Drawing (Geometrische Komposition)
Bleistift auf Skizzenpapier. Um 1938.
19,7 x 20,3 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "Bauer".
Eine klare Kompositionsidee, mit klaren Linien und geometrischer Formgebung gezeichnet. Bauer, einer der frühen völlig abstrakt entwerfenden Künstler, gründete in Berlin im Jahr 1930 mit finanzieller Unterstützung seines Förderers Solomon R. Guggenheim den Kunstsalon "Das Geistreich", sein eigenes Museum für abstrakte Kunst. 1938 wurde er von der Gestapo wegen "Devisenvergehen" verhaftet, fertigte jedoch sogar im Gefängnis jeden Tag Zeichnungen an. Etwa zeitgleich sprüht anlässlich der großen Guggenheim-Ausstellung "Art of Tomorrow" Hilla von Rebays Enthusiasmus für die moderne abstrakte Malerei, für die sie den Begriff der "Non-objective Art" prägt, in ihren Worten zu Rudolf Bauer: "In der Sammlung vertreten ist auch die Entwicklung eines Genies, des größten aller Maler, dem spirituell am weitesten entfalteten Künstler, dessen Einfluss in die Zukunft führt. Rudolf Bauer, dessen jede 'Non-objective' Arbeit ein vollendetes Meisterwerk ist, daß keine Fläche, keine Form, keine Spitze geändert oder fortgenommen werden könnte ohne die perfekte Organisation seines Werkes anzugreifen." (Hilla von Rebay, Art of Tomorrow, Ausst.-Kat. Guggenheim Foundation, New York 1939, S. 4).
Los 8344Bauer, Rudolf
Gefängniszeichnung
Auktion 123
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,667)
Gefängniszeichnung
Bleistift auf Zigarettenschachtelkarton. Um 1938.
6,4 x 10,8 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "B".
"1938 wurde er von der Gestapo verhaftet, nachdem seine eigene Schwester verraten hatte, dass er mit 'Judengeld' Bilder erwarb. Selbst im Gefängnis fertigte Bauer jeden Tag Zeichnungen an. Die Bleistiftskizzen entwarf er auf der Rückseite von Hitler-Reden, die in gedruckter Form den Häftlingen zur Verfügung gestellt worden waren. Als Rebay von der Verhaftung erfuhr, reiste sie mit einem prall gefüllten Geldkoffer, den ihr Guggenheim gegeben hatte, nach Berlin. Bauer kam frei, doch es dauerte fast ein Jahr, bis der Maler ein Schiff in Richtung New York bestieg." (Simon Broll, Der Meister, der nicht malen wollte, in: spiegel.de, 27.09.2014, Zugriff 27.02.2024).
Provenienz: Privatsammlung Berlin
Los 8345Bauer, Rudolf
Gefängniszeichnung
Auktion 123
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.125€ (US$ 2,361)
Gefängniszeichnung
Bleistift auf Zigarettenschachtelkarton. Um 1938.
6,4 x 10,3 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "B".
Jedes Stückchen Papier war ihm recht: Bauer, der 1918 Gründungsmitglied der Novembergruppe in Berlin gewesen war und sich in Herwarth Waldens Avantgardekreis um den "Sturm" bewegte, galt unter den Nazis als "Judensympathisant", seine Werke als "entartet", "degeneriert" und "undeutsch". So musste er während seiner Haftzeit in Ermangelung anderer Materialien imaginierte abstrakte Kompositionen auf allen erreichbaren Arten von Papier, wie hier einem Stückchen einer Zigarettenschachtel, zeichnen.
Provenienz: Privatsammlung Berlin
Los 8348Bauer, Rudolf
Ohne Titel (Gefängniszeichnung)
Auktion 123
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 694)
Ohne Titel (Gefängniszeichnung)
Bleistift auf Packpapier. Um 1938.
11,5 x 15 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "B".
Der inhaftierte Künstler zeichnete 1938 zahlreiche meist abstrakte Arbeiten auf kleinen Papierrestchen. Als Rudolf Bauer nämlich im Jahr 1938 nach einer Reise in die USA nach Deutschland zurückkehrte, wurde er von der Gestapo verhaftet. Angeklagt wurde er wegen Devisenvergehen, denn er hatte in den USA einige Bilder an Guggenheim verkauft und im Anschluss aus dem Erlös wiederum Kunstwerke gekauft. Erst nach Monaten kam er wieder frei. Im Jahr 1939 gelang ihm die endgültige Emigration in die USA.
Provenienz: Privatsammlung Berlin
Los 8350Bauer, Rudolf
Der Spargel mundet mir offen gestanden ganz vortrefflich
Auktion 123
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,333)
Der Spargel mundet mir offen gestanden ganz vortrefflich
Bleistift, verso auf Landkarte. Um 1938.
15,4 x 12 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "B".
Er nimmt es mit Humor und schreibt, im Gefängnis sitzend, von dem ihm natürlich völlig unerreichbaren Spargelessen. "Der Künstler gestaltet ein inneres Erlebnis. Er gestaltet, er bildet, er formt. Er gibt nicht die Natur, er schafft ein Neues." - so sagt Rudolf Bauer selber über sein Schaffen (zit. nach Rudolf Bauer, Ausst.-Kat. Galerie Gmurzynska, Köln 1969, unpag.). Skizzen abstrakter Ideen gruppiert Bauer zusammen auf der Rückseite eines Landkartenfragments.
Provenienz: Privatsammlung Berlin
Ohne Titel
Öl auf Leinwand. 1911-17.
85,5 x 100 cm.
"Man fühlt ein Bild, wie man Musik fühlt. Wie man in der Musik Ton für Ton nachempfindet und sich an ihrer Folge und Klangfarbe erfreut, so soll man in der Malerei Farbe für Farbe nachempfinden. Man verfolgt von einer Stelle eines Bildes aus nacheinander die sich anschließenden Formen, wie sie sich bekämpfen, begatten, verdrängen, auflösen, ergänzen, wie sie leben in Bewegung und Gegenbewegung; man verfolgte die Farben, wie sie sich gegenseitig steigern, wie sie sich verschmelzen, wie sie eine Schönheit an die andere reihen.", so beschrieb Rudolf Bauer seine Gefühle zur Kunst (zit. nach: Rudolf Bauer, Ausst.-Kat. Galerie Gmurzynska, Köln 1969, unpag.). Rudolf Bauer lernte gegen den Widerstand des Vaters an der Königlichen Akademie der Künste in Berlin und arbeitete als Illustrator und Karikaturist für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen. 1912 lernte er Herwarth Walden kennen und war in den folgenden Jahren in 80 Ausstellungen des "Sturm" u.a. mit Wassily Kandinsky, Marc Chagall, Paul Klee, Otto Nebel und Franz Marc vertreten. 1917 hatte er seine erste große Einzelausstellung in der Galerie "Der Sturm" (57. Ausstellung). Durch seine langjährige Freundin Hilla von Rebay kam Bauer in Kontakt mit Solomon Guggenheim, der den Künstler förderte. 1940 gab Bauer aus persönlichen Gründen das Malen auf und es entstanden keine Bilder mehr, der Künstler verschwand gänzlich von der Bildfläche, bis 1969 die Galerie Gmurzynska, Köln, eine große Retrospektive mit 120 Bildern aus dem Nachlass des Künstlers veranstaltete. Verso ist auf dem Keilrahmen zweimal mit Kreide die alte Beschriftung „No 12“ zu erkennen; ob es sich hierbei eventuell um die Katalognummer aus seiner ersten großen Einzelausstellung in der Galerie "Der Sturm" handelt, ist nicht mehr zu eruieren, im dazugehörigen Katalog unter der Nummer 12 ist das Bild „Improvisation 12“ aufgeführt. Auch die Datierung des Gemäldes ist unklar, verso ist das Bild mit Bleistift von fremder Hand auf 1911 datiert, die Galerie Gmurzynska, Köln, ordnet es im Katalog von 1973 in das Jahr 1912 ein, stilistisch lässt sich das Werk eher um 1915 als Teil der abstrahierenden Bilder einordnen, in denen sich der starke kompositorische wie auch theoretische Einfluss Kandinskys widerspiegelt, dessen kontrastreiche Materialität und imposantes Farbspektrum allerdings noch extremer, fast eklektisch explosiv wirkt.
Provenienz: Nachlass Louise Bauer Parry (Witwe des Künstlers), USA
Grisebach, Berlin, Auktion 51, 08.06.1996, Lot 394
Privatbesitz Berlin
Ausstellung: Rudolf Bauer. Bilder aus der "Sturm"-Zeit, Galerie Gmurzynska, Köln 1971, Abb. Kat.-Nr. 29 (der Eintrag wohl verwechselt mit Nr. 10)
Rudolf Bauer. Galerie Gmurzynska, Köln 1973, Kat.-Nr. 75 (datiert „1912“), mit Farbabb. (verso mit dem Etikett)
Elegantes Paar
Feder und Deckweiß auf Velin. Um 1910.
48,2 x 31,5 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz signiert.
Verso mit dem runden Nachlaßstempel "Estate Rudolf Bauer". Bauer entwickelte seine künstlerischen Fähigkeiten bereits als Jugendlicher und besuchte später gegen den Widerstand seines Vaters die Königliche Akademie der Künste in Berlin. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich mit Illustrationen und Karikaturen für verschiedene Zeitungen, bis sich sein Stil 1912 zum Abstrakten hin wandelte. Beigegeben: Zwei Zeichnungen und zwei Radierungen von Kristians Tonny und eine Radierung von Ismael Smith.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“
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