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Los 5412Hammer, Walter Julius
Ausbruch eines Feuers und der Schläfer
Auktion 124
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 556)
Ausbruch eines Feuers und der Schläfer. Radierung auf festem Similijapan. 31,7 x 23,7 cm. Signiert und datiert "Walter Hammer 1905" sowie eigenh. bezeichnet "Druck 3. / Ausbruch des Feuers + der Schläfer Orig. Rad.".
Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Leicht angestaubt, kleiner Fleck unten links, Knitterspur in der oberen rechten Ecke, Montierungsspuren verso, ebenda minimal angeschmutzt, sonst in guter Erhaltung. Aus dem Nachlass des Künstlers.
Los 6719Hammer, Walter Julius
Selbstbildnis des Künstlers
Auktion 124
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,250)
Selbstbildnis des Künstlers.
Schwarze und rote Kreide, weiße Deckfarbe, auf braungrauem Papier. 29,8 x 44,6 cm.
Wir begegnen in diesem Selbstbildnis einem Zeichner, der die ihm zur Verfügung stehenden Mittel mit lockerer Souveränität miteinander kombiniert. Mit kurzen, schwungvollen Strichen und nur punktuell gewischter Kohle arbeitet er aus dem Tonpapier den Kopf und die Züge seines Gesichtes heraus. In den beleuchteten Partien verleihen die in Pinsel gesetzten Weißhöhungen dem Konterfei eine überzeugende Plastizität, der die Schraffierungen in roter Kreide eine gewisse Wärme einhauchen. Der Kontrast zwischen dieser zeichnerische Dichte und der Leere der rechten Blatthälfte erzeugt einen spannungsreichen Bildraum.
Dargestellt hat sich hier der heute zu Unrecht in Vergessenheit geratene Julius Walter Hammer. Geboren und ausgebildet in Dresden, gehörte er zu jener Gruppe von Künstlern, die um 1900 ihre künstlerische Heimat in Leipzig fanden. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Illustrator und Werbegraphiker. Gelegentlich versuchte er sich auch als Maler, doch die hier und im Folgenden (Lose 6719-6723) präsentierten Zeichnungen aus dem Nachlass zeugen von seiner Vorliebe und dem außerordentlichen Talent für das Zeichnen.
In der aufstrebenden Messestadt verarbeitete Hammer die Impulse von Jugendstil und Symbolismus und ließ nach und nach den wilhelminischen Kunstkanon hinter sich. Doch seine von Ironie nicht freien Porträts Max Klingers von 1913 (vgl. Los 6722) zeigen, dass er bald auch diese Kunstströmungen zumindest hinterfragte. Folgerichtig war seine Kunst nach dem Weltkrieg von expressionistischen Tendenzen geprägt, die Hammer wie bei jeder seiner künstlerischen Auseinandersetzung individuell auslegte.
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (mit dem Nachlassstempel verso).
Los 6722Hammer, Walter Julius
Bildnis Max Klinger
Auktion 124
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 694)
Bildnis Max Klinger.
Rote und weiße Kreide, teils in Schwarz quadriert. 58,7 x 39,7 cm (Passepartoutausschnitt). (1913).
Die Zeichnung entstand in Vorbereitung zu einer der vier humorigen Radierungen, die Hammer nach 1913 von Max Klinger herstellte.
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Ikarus.
Kohle, gewischt, verso: kleine Pinselzeichnung "Gartentor". 43,5 x 30,1 cm. Verso monogrammiert und undeutlich datiert "WH 1911[?]".
Aus dem rauchigen Dunkel arbeitet Hammer mit hell gesetzten Partien die Figur des Ikarus heraus: Die Schwingen ausgebreitet setzte er an zu seinem tragischen Flug. In dieser Zeichnung wird Hammers Affinität zum Symbolismus Leipziger Prägung deutlich, der in den Vorkriegsjahren sein Schaffen bestimmte.
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (mit dem Nachlassstempel verso).
Los 6436Hammer, Walter Julius
Zwei Bildniss von Max Klinger
Auktion 123
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 694)
Max Klinger, blinzelnd; Max Klinger im Dreiviertel Profil nach rechts.
2 Radierungen auf Similijapan. 16,1 x 8,1 cm und 16 x 9,7 cm. Unterhalb der Darstellung betitelt und signiert: "Max Klinger, blinzelnd (nach d. Natur) Druck 6 / Walther Hammer" sowie "Max Klinger / Walther Hammer".
Aus beiden Bildnissen spricht deutlich eine ironische Distanz, in der Darstellung, die sich gewissermaßen auf wenige Konturlinien beschränkt, bricht sich etwas karikaturhaftes. Zweifellos erkennt man direkt den großen Leipziger Künstler Max Klinger und doch wird man in der süffisanten, sehr reduzierten Darstellung, der Unterschiede gewahr, die zwischen Dargestellten und ausführendem Künstler bestanden haben müssen. Walter Julius Hammer, der in Dresden und Leipzig studierte und seinen Lebensunterhalt vor allem als Werbegrafiker verdiente, zählte gemeinsam mit Rüdiger Berlit, Eugen Hamm, Wil Howard und Hildegard Domizlaff zu der Gruppe der Leipziger Expressionisten, die sich einer neuen Bildsprache, der des Expressionismus, gegenüber öffneten. Dafür wurden sie von Max Klinger, lange Zeit der Fix- und Mittelpunkt der Leipziger Kunstszene, scharf kritisiert. In einem Brief vom 24. Juni 1919 schreibt Klinger: "Mit Entsetzen war ich heut in unserem Kunstverein. 50% unserer Leute von unserer Leipziger Jahresausstellung sind vom gleichen Fieber besessen. Und allesamt vom identisch gleichen farben-formen- und Lichtwahnsinn [...] Meschugge ist Trumpf" (vgl. Max Klinger: Malerei und Zeichnung. Tagebuchaufzeichnungen und Briefe, Leipzig 1985, S. 156f.).
Ganz ausgezeichnete, zarttonige Drucke mit Rand. Nur unbedeutende Gebrauchsspuren, teils minimal und nur vereinzelt stockfleckig, sonst in sehr schöner und originaler Erhaltung. Von großer Seltenheit.
Literatur: Richard Hüttel und Bodo Pientka: Wahlverwandtschaften. Künstler um Max Klinger. Sammlung Bodo Pientka. Ausst. Kat. Naumburg (Galerie im Schlösschen) 2020, S. 10f. (mit Abb.).
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“
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