Artist Index: Lucchese, Michele


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Los 5144Lucchese, Michele
Der Traum

Auktion 124

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.375€ (US$ 4,861)

Details

Der Traum. Kupferstich nach Michelangelo Buonarroti. 44,3 x 29,9 cm. Vor 1545. Nagler, Die Monogrammisten, IV, 1977, 14; Kat. Michelangelo’s Dream, hrsg. v. Stephanie Buck, Courtauld Gallery, London 2010, Kat. Nr. 14., S. 167 ff; A. Alberti (La fortuna di Michelangelo nelle stampe del cinquecento, Mailand 2015) 243 II. Wz. Tulpen in Wappenschild mit Stern (Woodward 124 A).

Michelangelos Zeichnung, die der vorliegende Kupferstich wiedergibt, wurde seit dem 16. Jahrhundert als Der Traum bezeichnet (Courtauld Gallery, Inv. D.1978.PG.424). Sie steht im zeitlichen Kontext einer Werkgruppe mit allegorischen Inhalten, den sogenannten "Präsentationszeichnungen", die der berühmte Künstler seinem Schüler und Freund aus römischem Adel Tommaso de‘ Cavalieri schenkte. Die Arbeiten erregten schon zur Zeit ihrer Entstehung und Schenkung Aufsehen, wurden vielfach kopiert und nachgestochen. Das geschah zu Beginn in einzelnen Initiativen ganz unterschiedlicher Verleger und Künstler, entgegen der früheren Auffassung, Antonio Lafreri hätte diese Zeichnungsgruppe als ganze und als erster nachstechen lassen (Michel Bury, "The Dream, after Michelangelo", in: Kat. 2010, S. 66 ff.). Die erste, hier vorliegende graphische Nachbildung desTraumes ließ hingegen Michele Lucchese, der in diesem Fall als Verleger auftrat, durch einen heute nicht identifizierten Künstler anfertigen, außerdem weitere Blätter nach Michelangelo, von denen Lafreri anschließend mehrere übernahm. Eine Nicolas Beatrizet zugeschriebene Kopie nach unserem Blatt wurde früher fälschlich als erster Stich nach dem Traum eingeordnet.
In einer traumartigen Umgebung, in der aus wolkigen Schleiern Figuren hervortreten, liegt ein nackter Mann auf einem Kasten, in dem unten Masken mit verzerrter Mimik zu sehen sind. Er stützt sich auf eine Sphäre, während ein Genius oder Engel mit einer Trompete direkt an seine Stirn bläst. Die kleinen, halbkreisförmig um die Hauptfigur angeordneten Szenen werden als allegorische Bilder der Todsünden interpretiert (vgl. Matthias Vollmer: "The Vices in Michelangelos Dream", in: Kat. 2010, S. 27-37): von links nach rechts die Völlerei (Gula), die Wollust (Luxuria), der Geiz (avaritia), der Zorn (ira) und die Trägheit (acedia); der Neid (invidia) ist implizit in avaritia und ira vertreten. Die Hauptfigur verkörpert nach dieser Interpretation mit der Weltkugel die siebte und höchste Sünde des Geistes, den Hochmut (superbia), den der Protagonist im Begriff ist, zuletzt zu überwinden. Die überwundenen Sünden werden sinnbildlich in den abgelegten Masken unten gesehen. Michelangelo verwendete in seinen Sündenszenen kaum gängige allegorische Elemente der Todsünden, sondern entwickelte eine ganz eigene Ikonographie, die vor allem in ihrer expliziten Erotik zum Thema der Luxuria mit mehreren Phallusdarstellungen ungewöhnlich ist. Die erotischen Elemente hier und in einigen der "Präsentationszeichnungen" werden als Ausdruck seiner unterdrückten Gefühle und seiner Neigung zu dem Adressaten Cavalieri verstanden. Ganz ausgezeichneter, fein zeichnender Frühdruck mit Plattenton und Wischkritzeln, mit Rand um die teils gratig druckende Plattenkante. Unmerkliche geglättete Mittelfalte, unten eine horizontale Quetschfalte vom Druck, an den Rändern leicht gebräunt und rechts mit einer Kreideannotation, ansonsten in unberührter Erhaltung. Selten.

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Los 5574Lucchese, Michele
Eine Seeschlacht

Auktion 117

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
250€ (US$ 278)

Details

Eine Seeschlacht. Radierung nach Polidoro da Caravaggio. 22 x 35,3 cm. Huelsen 154. Wz. Wappen mit Schrift "Rev. Camera Aposto Lica".

Die Darstellung folgt einem Motiv Polidoros auf der Trajansäule. Ausgezeichneter, wenngleich späterer Druck mit feinem Rand um die Plattenkante, oben partiell auf diese geschnitten. Insgesamt leicht angestaubt, vereinzelt etwas fleckig, links unten kleine Quetschfältchen, verso alte Leimreste sowie Montierungsspuren, sonst schön.

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Los 5130Lucchese, Michele
L'Asinaria

Auktion 111

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
17.500€ (US$ 19,444)

Details

L'Asinaria. Kupferstich. 26 x 43,3 cm. 1564. Nicht bei Passavant.

Das enigmatische Blatt ist als Allegorie auf die menschliche Torheit zu deuten. Im Vordergrund sind vor der Stadtkulisse des antiken Roms Esel dargestellt, die sich entleeren oder sich gegenseitig beißen. Sie zertrampeln die auf dem Boden liegenden Attribute der Künste und der Wissenschaften. Im Himmel schwebt ein als Pegasus getarnter Esel. Es gibt eine zweite Fassung von Domenico Zenoi, die auf diesen Prototyp zurückgeht. Für eine eingehende Würdigung der Ikonographie siehe Jean Michel Massing: "Washing the Ass's Head: Proverbial and Allegorical Prints of the Sixteenth Century", in: Print Quarterly, vol. XXVIII, September 2011, Number 3, S. 300 - 301. Prachtvoller, kontrastreicher und toniger Druck mit gleichmäßigem Rändchen. Minimale Altersspuren, sonst vorzüglich erhalten. Das Blatt ist von großer Seltenheit.

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Los 5165Lucchese, Michele
Der Traum des Lebens

Auktion 107

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,250)

Details

Der Traum des Lebens. Kupferstich nach Michelangelo. 42,3 x 30,2 cm. Passavant 15, Nagler, Die Monogrammisten IV, 1977, 14, Le Blanc 11. Wz. Schild mit Leiter und Stern darüber.

Der Stich folgt seitengleich und nahezu in gleicher Größe einer 1533 ausgeführten Zeichnung Michelangelos, die heute im Courtauld Institute in London aufbewahrt wird (siehe Ausst. Kat. "Michelangel's Dream", hrsg. von Stephanie Buck, London 2010). Sie bildet eine der bekanntesten Zeichnungen der Renaissance, die bereits unter den Zeitgenossen große Berühmtheit erlangte. Ein nackter Jüngling lagert auf einem Steinblock, dessen Inneres mit Masken als Symbolen der Trüglichkeit allen Daseins angefüllt ist. Er wird umschwirrt von Traumgestalten der Sinneslust, Geldgier, Maßlosigkeit und Grausamkeit, wobei Lucchese in der Drastik der Darstellung noch deutlich über die eher andeutungshaft bleibende Zeichnung hinaus geht: aus dem Himmel herab schwebt ein geflügelter Genius, wohl eine Allegorie der Schönheit und keuschen Liebe, der den Jüngling mit kräftigem Posaunenschall aus seinen lasterhaften Traumphantasien reißt. - Ausgezeichneter, gleichmäßiger Frühdruck vor dem Monogramm Luccheses und dem Namen Michelangelos unten rechts. Mit feinem bzw. schmalem Rändchen um die teils gratig zeichnende Plattenkante, oben unter leichtem Darstellungsverlust des Himmels in die Darstellung geschnitten. Etwas fleckig, die Ränder leicht bestoßen, kleine Randläsuren sowie eine kleiner Randeinriss unten mittig, verso leichte horizontale Mittelfalte, diese rechts gesprungen, weitere kleine Erhaltungsmängel, sonst gut. Selten.

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Los 5166Lucchese, Michele
Horatius Cocles, die Brücke verteidigend

Auktion 107

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,333)

Details

Horatius Cocles, die Brücke verteidigend. Kupferstich nach Polidoro da Caravaggio. 25,1 x 32,2 cm. Passavent VI, S. 167, 10. Le Blanc 13. Nagler 4. Wz. Wappen mit Blume.

Prachtvoller, präziser und prägnanter Druck mit Wischkritzeln, auf die Plattenkante beschnitten. Verso schwache geglättete Mittelfalte, sonst tadellos schön erhalten. Verso mit der Feder annotierter Sammlervermerk "Sir Joshua's Sale / 1792", wohl aus der Sammlung Joshua Reynolds (Sale 16.-18. April 1792, London, vgl. hierzu Lugt 2364).

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Los 5180Lucchese, Michele
L'Asinaria

Auktion 106

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.750€ (US$ 10,833)

Details

L'Asinaria. Kupferstich. 26 x 43,3 cm. 1564. Nicht bei Passavant.

Das enigmatische Blatt ist als Allegorie auf die menschliche Torheit zu deuten. Im Vordergrund sind vor der Stadtkulisse des antiken Roms Esel dargestellt, die sich entleeren oder sich gegenseitig beißen. Sie zertrampeln die auf dem Boden liegenden Attribute der Künste und der Wissenschaften. Im Himmel schwebt ein als Pegasus getarnter Esel. Es gibt eine zweite Fassung von Domenico Zenoi, die auf diesen Prototyp zurückgeht. Für eine eingehende Würdigung der Ikonographie siehe Jean Michel Massing: "Washing the Ass's Head: Proverbial and Allegorical Prints of the Sixteenth Century", in: Print Quarterly, vol. XXVIII, September 2011, Number 3, S. 300 - 301. Prachtvoller, kontrastreicher und toniger Druck mit gleichmäßigem Rändchen. Leichte Altersspuren, minimal faltig, sonst vorzüglich erhalten. Das Blatt ist von großer Seltenheit.

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Los 5158Lucchese, Michele
Die große Seeschlacht

Auktion 105

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.500€ (US$ 3,889)

Details

Die große Seeschlacht. Kupferstich nach Polidoro da Caravaggio. 21,6 x 44,5 cm. Nagler, Die Monogrammisten IV, 1977, Passavant VI, S. 167, 11, Huelsen 153. Wz. Wappenschild mit einem Heiligen (vgl. Briquet 7629, datierbar Rom 1566).

Prachtvoller, herrlich prägnanter und leuchtender Frühdruck mit gleichmäßig schmalem Rand um die Plattenkante. Geringe Randläsuren, rechts und links die ehemals gesprungene Plattenkante geschlossen und ausgebessert, unmerkliche Ausbesserungen in den oberen Ecken, verso unauffällig geglättete Mittelfalte sowie diagonale Knickspuren, sonst jedoch sehr schönes Exemplar. Selten.

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Los 5155Lucchese, Michele
Eine antike Opferszene

Auktion 104

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 4,167)

Details

Eine antike Opferszene (Der Mysterienkult der Diana von Ephesos). Kupferstich. 22,8 x 22,4 cm. Passavant VI, 168, 14; Nagler 12. Wz. Schild mit Buchstabe M und Stern (vgl. Heawoood 313 ff, Rom, Antonio Lafreri, Claudio Duchet, ab 1558).

Der Name des Malers, Kupferstechers und Verlegers Michele Greco erscheint im Jahre 1534 zum ersten Mal im Verzeichnis der Accademia di S. Luca in Rom, 1551 ist er als Maler nachgewiesen. Greco fertigte vorwiegend Reproduktionsstiche nach prominenten Künstlern seiner Zeit an, wie Raphael, Michelangelo, Polidoro da Caravaggio und Bandinelli und allein schon aus diesem Grund haben seine Blätter einen nicht unbedeutenden dokumentarischen Wert. Sein zwischen 1547 und 1564 entstandenes druckgraphisches Œuvre fehlt im Peintre-Graveur des Adam von Bartsch, und Grecos Blätter sind in der Regel rar. Der vorliegende Kupferstich zeigt ihn als einen treuen Schüler der Tradition Marcantonio Raimondis. Die vielfigurige, belebte Komposition ist sicher und abwechslungsreich gestaltet, während Grecos disziplinierte, regelmäßige Kupferstichtechnik die Plastizität der Körper und der schweren Faltenwürfe hervorhebt und schöne Helldunkel-Übergänge schafft. Prachtvoller, leuchtender und klarer Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Vollkommen erhalten.

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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


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