Es wurden 7 Lose gefunden. Künstlerbenachrichtigung aktivieren
Los 2618Münter, Gabriele
Signierte Einladungskarte zu einer Vernissage. 1930
Auktion 126
Schätzung
450€ (US$ 500)
Münter, Gabriele, Malerin (1877-1962). Gedruckte Einladungskarte zu einer Ausstellung, mit eigh. Gruß und Unterschrift "G. Münter" (Bleistift). 1 S. Quer-8vo. Berlin 1930.
"mit frdl. Gruß! G Münter". Einladung zur Eröffnung einer Kollektiv-Ausstellung von Gabriele Münter in der Galerie Rudolf Wiltschek in Berlin W 10, Viktoriastrasse 30, am 15. November 1930. - Beiliegend der Ausstellungskatalog (3 S. Doppelblatt, gr. 8vo) mit Verzeichnis der ausgestellten Bilder und ihren Formaten. - So früh selten.
Los 8233Münter, Gabriele
Blaue Henkelvase mit Sommerblumenstrauß mit rotem Mohn
Auktion 114
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
13.750€ (US$ 15,278)
Blaue Henkelvase mit Sommerblumenstrauß mit rotem Mohn und Phlox
Gouache/Tempera auf Velin.
61,2 x 42,9 cm.
Lange Zeit stand Gabriele Münter im Schatten ihres Lehrers und Lebensgefährten Wassily Kandinsky, den sie in der Künstlergruppe „Phalanx“ kennenlernte. Bis 1914 hielt die inspirierende und befruchtende Liaison mit dem elf Jahre älteren und bereits verheirateten großen Vorbild. Nach der Trennung stürzte Münter in eine tiefe Depression, von der sie sich erst viele Jahre später erholte. 1927 lernte sie schließlich den Kunsthistoriker und Philosophen Johannes Eichner kennen und zog mit ihm nach Murnau. Sie begann Blumenstilleben und Landschaften zu malen. Die Blumen aus ihrem üppigen kleinen Garten boten ihr zahlreiche Motive für ihre Studien. Die Stilleben entwickelten sich zu einem wichtigen Sujet für ihr künstlerisches Schaffen. Unser kleines Arrangement eines sommerlichen Blumenstraußes mit rotem Mohn und Phlox entstammt wohl jener friedvollen Zeit, in der sie zu einer gemäßigteren Auffassung von Farbe und Formen kam. Dennoch stehen die Leuchtkraft und Frische der Farben, die die wichtigste Ausdrucksform für Münter sind, noch ganz im Zeichen ihrer expressionistischen Anfänge.
Provenienz: Hauswedell Hamburg, Auktion 149, 17.11.1966, Los Nr. 672
seitdem Privatsammlung Hamburg
"ich habe nichts erkämpfen müssen"
Münter, Gabriele, Malerin (1877-1962). 2 eigh. Briefe m. U. "Gabriele Münter". Zus. 6 S. 4to und gr. 4to. Murnau 10.III.1947 und 21.XII.1948.
An den Verleger Reinhard Piper, der sie um "ein Foto von Kandinsky" gebeten hatte. "... Ich besitze verschiedene, aber ich kann jetzt nicht heran. Seit den Luftschutzräumungen u. der jetzigen Überfüllung des Hauses durch Zwangsmieter sind alle meine alten Besitztümer u. Erinnerungen so verstaut, daß die Kisten u. Koffer bis an die Decke in meiner Bilderremise gestapelt sind. ... Ich selbst stecke dadurch in Verlegenheit. Es wurde angeregt, anläßlich meines 70. Geburtstages jetzt, eine wohl von kaum jemand mehr gekannte kleine Abhandlung Kandinskys 'Über den Künstler', die er als Vorwort zu einer meiner großen Ausstellungen in Schweden während des ersten Krieges geschrieben hat. Auch aus dieser Publikation kann nun leider nichts werden ...". Mahnt die Rückgabe eines ihr besonders wichtigen Fotos an, das sie für das bei Piper geplante Buch über "Die deutsche Malerei der Gegenwart" zur Verfügung gestellt hatte [1947]. - Im folgenden Jahr ist das Buch erschienen, und die Künstlerin bedankt sich für die Zusendung ihres Exemplars: "... Ein anregendes, nobles Bilderbuch ... Um alles einzelne aus unserm Kreise von 1908-14 zu klären, bedürfte es freilich wohl noch mancher Spezialforschung. Ein Student aus Bonn will jetzt der Frage der Entstehung der abstrakten Malerei eine Dissertation widmen. Dergleichen müßte viel geleistet weden, um die bestimmenden Gründe in den führenden Künstlern und ihre Beziehung zu einander hinreichend aufzuhellen ... In der Hauptsache aber hat Dr. Nemitz die Stimmung seit der Jahrhundertwende, den Boden für den großen Umschwung und für die extremen Entwickelungen tiefgreifend und treffend geschildert. Bei mir selber ist alles einfacher gewesen, wie er richtig erkannt hat. Ich habe an nichts gelitten u. hatte kaum etwas zu überwinden u. habe nichts erkämpfen müssen. Was ich bin u. male, ist meine Natur ...". - Kleine Randschäden; der zweite Brief auf gebräuntem Nachkriegspapier.
Los 8243Münter, Gabriele
Frauenporträt
Auktion 110
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.000€ (US$ 5,556)
Frauenporträt
Bleistift auf Velin. Um 1925.
28,5 x 21,5 cm.
Unten links mit Bleistift monogrammiert "MÜ", verso mit dem braunen Nachlaßstempel.
Mit fließenden, weichen und sicheren Konturen zeichnet Münter die an einem Tisch sitzende weibliche Halbfigur, den Kopf in nachdenklicher Pose auf die rechte Hand gestützt. Als reine Umrisszeichnung besticht das Blatt in seiner treffenden und eleganten Vereinfachung.
1909 gehört Münter zu den Gründungsmitgliedern der "Neuen Münchner Künstlervereinigung", 1911 ist sie an der Gründung des "Blauen Reiters" aktiv beteiligt. 1911/12 zeigt Münter ihre Werke in den Ausstellungen des "Blauen Reiters" - für sie der künstlerische Durchbruch, dennoch steht sie lange Zeit im Schatten ihres Partners Kandinsky. 1914 flieht das Künstlerpaar mit Beginn des Ersten Weltkriegs in die Schweiz. Dort zerbricht die Beziehung, Kandinsky kehrt zurück nach Russland. Münter zieht, von Schaffenskrisen geplagt, nach Stockholm, Kopenhagen, Köln, München, Murnau, Berlin und Paris, ab 1931 lebt sie ständig in Murnau. Nach Münters Umzug 1925 nach Berlin entstand eine Reihe auf Umrisse reduzierter weiblicher Porträts in Bleistift, zu der auch das vorliegende Blatt zu rechnen ist.
Los 8244Münter, Gabriele
Blumenstilleben
Auktion 110
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.000€ (US$ 4,444)
Blumenstilleben
Pinsel in Schwarz auf Bütten.
22,5 x 31,7 cm.
Unten mittig mit Bleistift monogrammiert "MÜ", verso mit dem braunen Nachlaßstempel, dort numeriert "45/25".
Blumenstillleben sind für Gabriele Münter während ihres ganzen Schaffens ein wichtiges Motiv.
Hier setzt Gabriele Münter die Vase unmittelbar und zentral ins Bild, die Rundformen der Blumen zeichnet sie groß und in reduzierter Formensprache, so dass sie eher als Synonym für Blühen und Wachsen stehen statt botanisch bestimmbar zu sein. Das Blatt zeigt schön Münters künstlerische Stärken, ihre Fähigkeit zur Vereinfachung und ihre zeichnerisch treffsichere Malweise.
Ab 1901 besucht Münter die dem Künstler-Verein "Phalanx" angeschlossene Kunstschule, mit ihrem Lehrer Wassily Kandinsky verbindet sie bis 1914 eine intensive Beziehung. Zwischen 1904 und 1908 unternehmen beide lange Reisen, unter anderem in die Niederlande, nach Tunesien und in die Schweiz. 1906/07 in Paris lernt Münter Werke von Henri Matisse und der "Fauves" kennen. Hier entstehen viele ihrer farbigen Holz- und Linolschnitte. 1909 ziehen beide nach Murnau am Staffelsee, wo sie oft Besuch von Künstlern wie Alexej von Jawlensky, Marianne von Werefkin, Franz Marc und August Macke haben. Hier gelangt Münter zu ihrer eigenen, leuchtenden und expressiven Malweise.
Los 7327Münter, Gabriele
Skandinavisches Mädchen
Auktion 109
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
688€ (US$ 764)
Skandinavisches Mädchen
Lithographie auf Bütten. 1918.
14,5 x 9,7 cm (26 x 19,5 cm).
Helms 59.
Erschienen in: "Klingen", I. Jg., Nr. 6, Kopenhagen, 1918, das vollständige Heft. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand, verso eine Lithographie von Mogens Lorentzen. Einzeldrucke dieses Blattes wurden offenbar nicht gedruckt, auch sind sie Sabine Helms nicht bekannt.
Bauarbeiter
Holzschnitt auf BFK Rives-Velin. Um 1912.
16,9 x 21,8 cm (48 x 44,7 cm).
Auflage 150 num. Ex.
Helms 39.
Posthumer Handabzug vom Originalstock im Besitz der Gabriele Münter und Johannes Eichner Stiftung. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand. Beigegeben: Von Rudolf Kuenzi der Farbholzschnitt "Gartentreppe", signiert und datiert 1985.
Das Haus in Murnau
Münter, Gabriele, Malerin (1877-1962). Eigh. Brief m. U. "Gabriele Münter". 1 S. Gr. 4to. Murnau 5.V.1940.
An das für sie zuständige Finanzamt, das ihr einen Fragebogen zugesandt hatte, betreffend den Umbau ihres Hauses in Murnau. Sie habe den Fragebogen an Dr. Johannes Eichner (ihren Lebensgefährten) weitergereicht, weil dieser seit dem Beginn des Umbaus Eigentümer des Hauses sei und die Arbeiten von ihm finanziert worden seien. Dr. Eichner lasse aber um einige Tage Fristverlängerung bitten, "da die Kostenfeststellung nach so langer Zeit Schwierigkeiten hat". - Beiliegend das nicht "einige Tage", sondern mehr als drei Monate später abgesandte Schreiben von Johannes Eichner (Kunsthistoriker, 1886-1958): Eigh. Brief m. U. "Dr. Johannes Eichner". 2 S. Gr. 4to. Murnau 20.VIII.1940. - Gleichfalls an das Finanzamt. Ausführliches Begleitschreiben zu dem Fragebogen mit interessanten Angaben über das Künstlerhaus 33 A in Murnau: "... Frau Gabriele Münter hat den ihr zugegangenen Fragebogen an mich weitergegeben, weil ich seit Sommer 1936 Eigentümer des Hauses bin und die Arbeiten nach meinen Angaben und ohne Ausnahme auf meine Kosten habe machen lassen. Die Verspätung meiner Erklärung bitte ich mit folgendem Grunde zu entschuldigen. Ich hatte mich gleich darangemacht, den Wert der Um- unf Anbauten zu ermitteln, und bin dabei in einer unlösbaren Aufgabe stecken geblieben. Diese Bauten sind nämlich in Verbindung mit umfassenden Erneuerungsarbeiten an dem Haus vorgenommen worden, und ... so hat es sich als unmöglich gezeigt, den Erstellungspreis der Anbauten und Umbauten für sich auch nur annäherungsweise herauszurechnen ... Die überraschende Höhe der Gesamtausgaben erklärt sich so: Das Haus war seit seiner Errichtung im Jahre 1909 nicht nur vollständig abgenutzt, sondern es stellte sich während der Arbeiten auch heraus, daß es, wenn auch ursprünglich sehr wohnlich, doch primitiv und nicht in jeder Hinsicht solid gebaut war. So mußten im Obergeschoß Mauern und Decken, Fensterstöcke und Fenster gänzlich erneut, die Dachkonstruktion verstärkt, sämtliche Öfen im Hause neugesetzt, der Küchenherd erneuert, die Fußböden in fast allen Räumen neu gelegt, fast die gesamte Installation von Wasser und Licht ... neu angelegt werden. Kostspielige Maßnahmen waren zur Trockenlegung der unteren Räume nötig, namentlich wurde um das Haus ein Drainagekanal in den Felsenboden gehauen, die Kellermauern, selbst die Grundmauern z. T. neu gemacht, und die angefaulte Kellertreppe durch eine neue ersetzt. Die Türen und Fenster im ganzen Haus mußten sämtlich neue Schlösser und Griffe bekommen, alle Holzteile innen und außen gestrichen werden ...". - Beide Briefe doppelt gelocht und mit Eingangsstempel des Finanzamtes.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge