Es wurden 2 Lose gefunden. Künstlerbenachrichtigung aktivieren
Runge, Philipp Otto. Hinterlassene Schriften. Herausgegeben von dessen ältestem Bruder (J. D. Runge). 2 Bände. 2 Bl., 435 S.; XII, 554 S., 1 Bl. (Errata). Mit einem Selbstbildnis von Runge, lithographiert von Speckter, zusammen 7 (1 gefaltet) lithographischen Illustrationen nach Runge von Speckter und gefalteter Musikbeilage. 21 x 13,5 cm. Pappbände d. Z. (etwas berieben) mit Pergamentabschlüssen und goldgeprägtem RSchild. Hamburg, Perthes, 1840-1841.
Erste Ausgabe dieser wichtigen Quellensammlung zu Runges Leben und Werk sowie seinen Kontakten zu den deutschen Romantikern. Enthält die beiden plattdeutschen Märchen vom Machandelboom und vom Fischer und syner Fru. Der zweite Teil mit der Korrespondenz enthält auch den Briefwechsel mit Goethe über dessen Farbenlehre. Die ornamentalen Lithographien zählen zu den bedeutendsten Zeugnissen romantischer Symbolsprache. Die Musikbeilage enthält die "Hymne" der Romantiker, Die Blume der Blumen mit Text von Runge zu einer Melodie von Luise Reichard. Mit dem Subskribentenverzeichnis in Band II und dem Erratablatt. – Teils stärker braunfleckig und gebräunt, Innenspiegel mit Besitzvermerk und montierten Registern von alter Hand.
Lit.: Goedeke VI 48, 2. Ehmcke-Hobr. 18. Rümann 2177. Borst 1961.
Los 5423Runge, Philipp Otto
Vier Spielkarten: Judith, Esther, David, Cesar
Auktion 109
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.125€ (US$ 2,361)
Vier Spielkarten: Judith, Esther, David, Cesar. 4 Holzstiche, unzerschnitten auf einem Bogen, von Friedrich Wilhelm Gubitz (1786 Leipzig - 1870 Berlin) nach Zeichnungen von Philipp Otto Runge auf Velin. Je 8,3 x 5,2 cm; 26,1 x 22,4 cm (Blattgröße). Um 1809. Nagler, S. 449-450, vgl. Traeger: Philipp Otto Runge und sein Werk, München 1975, Nr. 454-465.
Nachdem Philipp Otto Runge 1809 bereits für den Hamburger Kupferstecher Forsmann kolorierte Entwürfe für doppelköpfige Spielkarten vorlegte, zu deren Drucklegung es jedoch nie kam, entwickelte er einige Zeit später eine zweite Fassung, die vom Berliner Holzstecher Friedrich Wilhelm Gubitz gedruckt wurde. Runges erstes Kartenspiel stand noch ganz in der Tradition der französischen Spielkarten, in denen die Figuren historische Gewänder trugen. In seinem zweiten Entwurf behielten lediglich die Könige ihre historischen Gewänder, bei den Buben und Damen aktualisierte er ihre Ikonographie durch zeitgemäße Kostüme und ihre Gesichter erhielten zeitgenössische Züge. In einigen glaubte man sogar die Porträts bestimmter Personen zu erkennen, so sah man „zu Pique den Schill und zu Coeur den Joachim Murat“ - Runge stellt damit motivisch einen Bezug zu den damals aktuellen Befreiungskriegen her (Markus Bertsch et al.: Kosmos Runge. Der Morgen der Romantik, München 2010, Nr. 250; Vgl. Werner Hofmann: Runge und seine Zeit, München 1977, S. 82). Für die zweite Fassung, die wir auch hier sehen, entwarf Runge lediglich die Hälfte des Bildes, die Verdopplung erfolgte erst beim Druck. Er reduzierte die Figuren auf das Wesentliche und konzentrierte sich auf die technische Umsetzung, wobei seine Figuren nichts an ihrer lebendigen Präsenz einbüßten. Die Entwürfe für die zweite Fassung befinden sich heute in der Kunsthalle Hamburg (Inv. 1925/151-156). Clemens Brentano zeigt sich in einem Brief vom 18. März 1810 an Runge begeistert: „Ein großes Vergnügen haben mir Ihre Kartenblätter gemacht. [...] Ich finde diese Buben so galant, so verschwärmt, und so keck, diese Könige so phantastisch, veraltet, verregiert und verspielet, und vor allem diese Damen so romantisch, verziert, verzu- und veranmuthet, kurz sie haben mir ungemeine Freude gemacht und von Herzen möchte ich an dem Hofe Diener seyn, wo so rüstige Buben aufwarten, solche Könige Schwerdt und Harfe rühren, und besonders solche Damen Blumen und Schleyer so hinreißend zu tragen wissen.“ (Markus Bertsch et al.: op. cit.). Dass die Buben und Damen der Zeitgeschichte und die Könige der Historie angehörten, entsprach dem Ideal der Romantik und fand in dieser Zeit regen Zuspruch. - Ganz ausgezeichnete, gleichmäßig kräftige Drucke, mit schmalem Rand, verso mit schönem Relief. Leicht angestaubt, kleiner Papierverlust sowie hinterlegter kurzer Randeinriss am rechten Rand, horizontale Knickspur oben, wiederangefügter kleiner Papierausriss am Rand oben, Ecken etwas bestoßen, kurzer Randeinriss rechts unten, sonst schönes Exemplar.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge