"mit meinen Webern in der Tasche nach Berlin"
Hauptmann, Gerhart, Dramatiker und Erzähler, Nobelpreisträger (1862-1946). Diktierter Brief einschl. der Unterschrift "Gerhart Hauptmann". 11/2 S. 8vo. Mittel Schreiberhau 12.IX.1891.
An den Schriftsteller und Journalisten Leo Berg, Mitbegründer der "Freien Bühne" in Berlin, der ein Gedicht von Hauptmann erbeten hatte. "... Sie wissen ja wie gerne ... aber mit meiner Lyrik ist es nichts. Ich bitte Sie herzlich auch das eine Gedicht welches Sie von mir besitzen nicht zu veröffentlichen ... Es würde mir wirklich mehr als unangenehm sein irgendetwas aus meiner Versuchsperiode veröffentlicht zu sehen ... Ende November, Anfang December hoffe ich mit dem fünfaktigen Weberdrama herauskommen zu können. Jetzt stecke ich mitten in Arbeit. Mit meinen Webern in der Tasche komme ich nach Berlin (auf Monate) eher nicht ...". In einer geschlossenen Vorstellung der "Freien Bühne" wurde Hauptmanns Schauspiel "Die Weber" 1893 unter großem Aufsehen uraufgeführt - vom Kaiser abgelehnt, von Theodor Fontane freudig begrüßt.
Hauptmann, Gerhart
Brief an einen Bühnenautor. 1894 + Beigaben
Los 2023
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Hauptmann, Gerhart, Dramatiker, Erzähler, Nobelpreisträger (1862-1946). Eigh. Brief m. U. "Gerhart Hauptmann". 1 S. Doppelblatt. 8vo. Schreiberhau 17.VII.1894.
An (den nicht genannten) Dr. Finkelnburg, der ein Bühnenmanuskript zurückhaben möchte, das er Hauptmann zur Beurteilung übersandt hatte. "... ich habe Ihr Manuscript nicht finden können und bitte Sie, mir einige Zeit zu weiterem Suchen gewähren zu wollen. Ich war über ein halbes Jahr von Hause abwesend und so hat sich ein Berg von Sendungen gehäuft, den zu durchdringen nicht so ganz leicht ist. Zudem stecke ich mitten in der Arbeit. Wollen Sie die grosse Güte haben mir kurz zu schreiben, ob die mir gesandte Abschrift Ihres Stückes die einzige war die Sie besassen? Ich würde in diesem Falle noch einmal alles in meinem Zimmer um und um kehren ...". - Dabei: Ludwig Fulda, Bühnenautor und Übersetzer, Mitbegründer und Leiter der Freien Bühne in Berlin (1862-1939, starb durch Selbstmord nach Nazi-Schikanen gegen ihn). Porträt-Photographie (11 x 8 cm) und 2 kleine Autographen (1902 und 1915).
- Großes Lob für den Roman "Die Verdammten".
Hesse, Hermann, Dichter, Nobelpreisträger (1877-1962). Eigh. Brief m. U. "Hermann Hesse". 11/2 S. Doppelblatt. Gr. 8vo. Montagnola Jan. 1923.
An den Schriftsteller-Kollegen Frank Thiess, der ihm zwei seiner Bücher, seinen ersten und seinen dritten Roman, zur Besprechung übersandt hatte: "Der Tod von Falern" (1921) und "Die Verdammten" (1923). "... Lange Zeit lag ein Buch von Ihnen bei mir, unter vielen, allzu vielen neuen Büchern, die man so zugesandt bekommt. Da ich das Rezensieren moderner Dichtungen ganz aufgegeben u. zur Presse keine Beziehungen mehr habe, ließ ich jene Bücherstöße u. den Staub darauf, sich anhäufen. Dann kam Ihr zweites Buch, ich war aber lange Zeit krank. Jetzt erst kam ich zum Lesen, las erst 'Falern' u. dann die 'Verdammten'. - Falern machte mir gleich Eindruck, war im Ganzen aber für mein Gefühl ein klein wenig zu virtuos. Kurz, ich war erstaunt u. hatte Hochachtung, aber blieb noch kühl. Erst die 'Verdammten' haben mich gewonnen. Ich mag Ihnen nicht viel über Ihr Werk sagen, Sie wüßten das alles schon selbst. Doch muß ich Ihnen dafür danken u. Ihnen sagen, daß diese Dichtung mir lieb geworden ist u. mich auf das Fruchtbarste bewegt u. beglückt hat. Es ist nicht dies oder jenes, was mich gewann, auch nicht einmal die Reife des Bewußtseins u. die Weite der Anschauung, sondern ... die dichterische Athmosphäre, die Selbstverständlichkeit aller Dinge, die scheinbare Unerfundenheit des Ganzen. Das ist wunderschön, u. ist in der heutigen Dichtung ein seltener Paradiesvogel ...".
Über den "Neuen deutschen Novellenschatz"
Heyse, Paul, Schriftsteller, Nobelpreisträger, Haupt des Münchener Dichterkreises (1830-1914). Eigh. Brief m. U. "Paul Heyse". 31/2 S. Doppelblatt. 8vo. München 17.IV.1884.
An einen Schriftsteller-Kollegen in Berlin, den er um eine Novelle als Beitrag zu der von Heyse und R. Laistner herausgegebenen Anthologie "Neuer deutscher Novellenschatz" (1884-1888) bittet. "... Zum Glück habe ich schon lange vor der Zeit, in der eine Fortsetzung des Unternehmens beschlossen wurde, Ihnen meine Bewunderung Ihrer Erzählungskunst ausgesprochen, so daß Sie es jetzt für keine höfliche Floskel halten können, wenn ich sage, dass wir kaum eine Lücke so sehr beklagen würden, als wenn Sie uns fehlten. Ich bin aber wahrlich nicht im Stande, eine einzelne Ihrer Arbeiten als vorzugsweise begehrenswerth zu bezeichnen. Die Vorzüge Ihres Stils und die Eigenartigkeit der Stoffe und Charaktere sind allen gemeinsam ...". Der Autor möge selbst auswählen, was er von seinen Werken für geeignet hält, es der "Mustersammlung" zur Verfügung zu stellen. Äußert sich dann über den zu erwartenden Erfolg der Reihe beim Buchhandel, die Ausstattung der Bände und die Honorare. "... Die ersten drei Bändchen erscheinen in 14 Tagen. Sie werden sich überzeugen, daß wir Sie in die beste Gesellschaft bringen ...". Am Schluß heißt es: "... Ich füge nur noch die besten Grüße hinzu und mein Bedauern, Sie bei meinem letzten Besuch in Berlin nicht gesehen zu haben. Vielleicht hab' ich im nächsten Herbst Gelegenheit mich zu entschuldigen ... Darf ich Sie bitten, das inliegende Billet gelegentlich Ihrem Bruder zukommen zu lassen?"
Heyse, Paul (1830-1914). Eigh. Brief m. U. 1 S. Doppelbl. Gr. 8vo. München 2.II.1884.
An den Herausgeber und Redakteur der "Westermanns illustrierten deutschen Monatshefte", Friedrich Spielhagen, bezüglich des Vorabdrucks seiner Novelle "Die schwarze Jakobe". "... Ich erlaube mir d. Anfrage, ob Sie für d. beifolgende "Schwarze Jacobe" Raum in den Spalten der Ill. Monatshefte hätten. Ich muß freilich bemerken, daß ich Mitte Mai einen 2ten Band meines 'Buches der Freundschaft' herauszugeben gedenke, in welchem diese Erzählung nicht fehlen dürfte. Sie sollte demnach spätestens im Ihrem Aprilheft erscheinen. Haben Sie d. Güte, mich umgehend zu benachrichtigen, ob dies möglich ist, und empfangen Sie d. Werklieferung m. aufrichtigster Hochachtung Ihres sehr ergebenen Paul Heyse. - P.S. da es mir doch sehr unsicher scheint, ob Sie auf d. obige Bedingung eingehen können, ziehe ich es vor, das Man. vorläufig noch zurückzubehalten." - Offenbar konnten sich Heyse und Spielhagen einigen, denn die Novelle erschien im 56. Band (April-September 1884) der "Monatshefte", bevor sie in Heyses "Gesammelten Novellen" im gleichen Jahr bei Hertz in Berlin gedruckt wurde.
Huber, Therese, Tochter von Chr. G. Heyne, Witwe von George Forster und Ludwig Ferd. Huber, bedeutende Schriftstellerin, Redakteurin des Cottaschen "Morgenblattes für gebildete Stände" (1764-1829). Eigh. Brief m. U. "Therese Huber geb. Heyne". 1 S., eng beschrieben. Gr. 8vo. Stuttgart 15.IX.1821.
Wahrscheinlich an die Schriftstellerin und Schauspielerin Elise Bürger, Gottfried August Bürgers "Schwabenmädchen", die sich in finanziellen Nöten befand und bei verschiedenen Prominenten Geld erbettelte. Therese Huber erklärt zunächst, weshalb der an Cotta gerichtete Bittbrief erst mit erheblicher Verspätung sein Ziel erreichte. "... Gestern erhielt ich Cottas Antwort - hier ist eine Anweisung - Gott segne Ihr Vorhaben! mein Gebet begleitet Sie. Ja, ich kannte Sorge der Art, kannte wohl die Momente des Lebens wo 6 Louis mir hätten eine ruhige Nacht gegeben, wo ich Gott um Muth mußte bitten weil sie fehlten, wo ich mich an der Größe der Schicksale die auch mein kleines Schicksal fortgerissen hatten tröstete und erhob - nicht mit der Lilie des Feldes und dem Sperling, sondern mit der Zuversicht, daß der Gott, der Nationen durch Unglück zum Bessern führen will, mir nicht umsonst so harte Lehre geben sollte. Meine Zuversicht ward gelohnt, sie lebt noch in mir bey stez erneuten Sorgen und stez erhaltner Kraft ... Sollten Sie durch literarische[s] Interesse zum Morgenblatt zurückzukehren wünschen, so adressiren Sie gefälligst unmittelbar an die Redaktion derselben. Für ihr persönliches Interesse ist Ihnen meine Adresse bekannt und ich bereit theil daran zu nehmen." - Elise Bürger mußte öfter um finanzielle Hilfe bitten. Im April 1831 erhielt sie z. B. von der Landgräfin Auguste von Hessen-Kassel einen kleinen Betrag zur Finanzierung einer Operation ihres rechten Auges.
Jensen, Wilhelm
13 Briefe an den Verleger Westermann. 1870
Los 2030
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1.300€ (US$ 1,444)
Jensen, Wilhelm, Schriftsteller und Journalist (1837-1911). 13 eigh. Briefe m. U. "Wilhelm Jensen". Zus. ca. 16 S. in sehr kleiner Schrift, teils mit Briefkopf "Redaction der Flensb. Nordd. Zeitung". Gr. 8vo. Flensburg 4.I.1869 - 12.XI.1870.
An den Verleger George Westermann in Braunschweig, betreffend den Abdruck einer Novelle in "Westermanns Monatsheften" sowie die Buchausgabe von einigen Werken Jensens ("Unter heißerer Sonne", "Nero", "Eddystone", "Minathka"). Bezeichnet "Eddystone" als "das Originellste, was ich geschrieben" und "Unter heißerer Sonne" als "Werkchen, auf das ich besonderen Werth lege". Ferner über die Arbeit an einem Roman, "der während der Kriegsereignisse dieses Jahres im Elsaß spielt ... Er verfolgt die Absicht ... in höchstem Sinne versöhnend zu wirken". - 2 Briefe mit eigh. Notiz und Monogramm "W." von Westermanns Hand. - Beiliegend 2 eigh. signierte Honorar-Quittungen Jensens, Freiburg i. Br. 25.XII.1881, und München 3.III.1899. - Interessante Korrespondenz eines einst viel gelesenen Autors.
Kempowski, Walter, Schriftsteller, bedeutender Autor autobiographisch geprägter Romane und Erzählungen, teils verfilmt, sowie eminenter Sammler biographischer Alltagsdokumente, Empfänger sehr zahlreicher Auszeichnungen und Ehrungen (1929-2007). Eigh. Brief m. U. "W Kempowski". 1 S. Gr. 4to. Nartum 14.VI.1993.
An eine Dame, die ihm 3 familiäre Foto-Alben für sein gigantisches chronistisches Projekt "Echolot" gestiftet hatte. "... Ich habe sie mit meiner Frau durchgesehen, und waren gerührt von der Biographie der kleinen Familie ... Sehr dankbar wäre ich Ihnen, wenn Sie uns eine evtl. Adressenänderung mitteilen würden, damit wir bei Rückfragen wissen, wo wir Sie erreichen können ... Haben Sie eine Ahnung, ob noch Negative in dem Nachlaß vorhanden sind?"
Mahlmann, Siegfried August
Brief an das Cottasche "Morgenblatt". 1819
Los 2036
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260€ (US$ 289)
Mahlmann, Siegfried August, Leipziger Hofrat, Schriftsteller und Publizist, Dramatiker, Erzähler und Lyriker (1771-1826). Eigh. Brief m. U. "August Mahlmann, Königl. Sächs. Hofrath, des ruß. ... S. Wladimir Ordens Ritter". 11/3 S. 4to. Leipzig 29.XII.1819.
An die Redaktion des Cottaschen "Morgenblattes" in Stuttgart, bei der sich Mahlmann um eine Mitarbeit bewirbt. "... ob ich gleich seit mehrern Jahren von dem literarischen Schauplatz mich entfernt habe, so erwacht doch, bey der sorgenfreyen Muße, die mir das Schicksal gewährt, die alte Liebe zur Production wieder. Das Morgenblatt ist, anerkannt, das treflichste Journal dieser Art, und wird es bleiben, wenn es sich zu persönlichen Absichten unwürdiger, wenn auch geistvoller, Mitarbeiter nicht misbrauchen läßt. Eine Warnung, die man, bey dem wieder überhand nehmenden offenbar ehrlosen Treiben in der Literatur, einem Freunde des Unternehmens und der Redaction und einem vieljährigen Redacteur vergeben wird. Ich erbiete mich zu Beyträgen für das Morgenblatt vom nächsten Jahre an, wenn die Zahl der Mitarbeiter nicht schon bestimt und geschloßen ist, und bitte ergebenst mir die Bedingungen und die Zusendungsweise der Beyträge gefälligst bekannt zu machen ...".
Mayer, Hans, Literaturwissenschaftler und -soziologe, Kritiker und Essayist, Träger diverser Literaturpreise (1907-2001). Typoskript mit eigh. Korrekturen. 61/2 S. auf 7 Bl. Gr. 4to. O. O. (wohl um 1975).
"Die umgestülpte Utopie". Politisch linkstendenziöse Untersuchung von Aldous Huxleys Büchern "Brave New World" und "Brave New World revisited". Mit Kugelschreiber etliche Wörter ersetzt und verschiedene Schreibfehler korrigiert. Am oberen Rand von Bl. 1 von anderer Hand der Vermerk: "Typoskript des Autors".
Mendelssohn, Moses
Eigenhändige Abrechnung für Friedrich Nicolai. 1765 + Beigabe
Los 2038
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1.500€ (US$ 1,667)
Mendelssohn, Moses, Berliner Philosoph der Aufklärung (1729-1786). Eigh. Abrechnung für den Verleger Friedrich Nicolai. 3/4 S. Gr. 4to. (Berlin 1765).
"Nota" betitelte Abrechnung über Darlehen und "Interessen" in Louis d'or und Ducaten, die Mendelssohn Nicolai seit 1763 schuldet ("... die Hrn. Nicolai mir laut Handschrift seit d. 1. Aug. 1763 restiren ..."). - Rückseitig Nicolais Vermerk: "1765 Jan. Moses berecht." - Beiliegend eine Abrechnung von anderer Hand, betreffend mehrere Orte im Braunschweigischen. 2 S. Folio. 1787.
"Hier ist Alles schwarz-roth-goldner Jubel!"
Müller, Otto, Bibliothekar in Darmstadt, Schriftsteller, Redakteur und Publizist in Frankfurt, Mannheim und Stuttgart (1816-1894). Eigh. Brief m. U. "O. Müller". 1 S. Doppelblatt mit gedrucktem Briefkopf "Die Redaktion des Mannheimer Journals". Gr. 4to. Mannheim 3.III.1848.
Bei Ausbruch der Märzrevolution an einen Redakteur der "Badischen Blätter". Müller bittet ihn, "bei Benutzung der Bad. Blätter über die neuesten Vorgänge auf unser Journal ganz besonders Ihr Augenmerk zu richten. Ich bin in den Stand gesetzt, meine Artikel jederzeit verantworten zu können. Ich werde jederzeit darauf bedacht sein, Ihrer Zeitschrift hier die wohlverdiente Anerkennung zu verschaffen. Nur müssen Sie ein bischen mehr von der Leber wegschwatzen! Hier ist Alles schwarz-roth-goldner Jubel! Das Proletariat ruhig und und anständig ...".
Passow, Franz Ludwig, klass. Philologe, zu Goethes Zeit Gymnasiallehrer in Weimar, ab 1815 Professor der Altertumswiss. in Breslau (1786-1833). Eigh. Brief m. U. "Passow". 2 S. Doppelblatt mit Adresse und Siegelrest. Gr. 4to. Breslau 13.VII.1816.
An Gustav Köpke, Professor der Theologie und Direktor des Gymnasiums zum Grauen Kloster in Berlin. Beschreibt gut gelaunt das in jeder Hinsicht angenehme Leben in Breslau sowie sein neues Familienglück und betont, dass er es keinen Moment bereue, Breslau gegen Berlin eingetauscht zu haben.- Gebräuntes Papier.
Rilke, Rainer Maria, Dichter und Übersetzer (1875-1926). Eigh. Brief m. U. "R M Rilke". 4 S. Doppelbl. Kl. 4to. Schloss Berg am Irchel (Schweiz) 22.XI.1920.
An den Schriftsteller Friedrich Burschell, mit dem als Übersetzer eine deutsche Gesamtausgabe der Werke von Charles-Louis Philippe geplant war. Äußert sich skeptisch über den "alten Plan" und erklärt seinen Mangel an Teilnahme. "... Sie wissen, welche arge und anhaltende Unterbrechung die letzten Unheilsjahre mir bereitet haben: So stehe ich ohnehin in lauter Nachholungen und Wiederaufnahmen und war vielleicht leichtsinnig, erwarten zu lassen, daß ich noch Neues nächstens in meinen Arbeitsfolgen unterzubringen verstünde. Die Entferung, in der ich wohne, trug das Ihrige dazu bei, meinen Anschluß an unseren Plan zu lockern: ich erfuhr nie, wie es eigentlich um seine Durchsetzung bestellt sei ...". Er werde jetzt längere Zeit in der Schweiz bleiben, und der Verleger Anton Kippenberg habe seinen Besuch in Aussicht gestellt, bei welcher Gelegenheit das Projekt noch einmal zur Sprache kommen könne. - Kleine Faltenrisse.
Schmid, Christoph von
2 Briefe an den Münchener Verein für Naturkunde. 1849
Los 2047
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280€ (US$ 311)
Schmid, Christoph von, kath. Priester und Schriftsteller, einer der erfolgreichsten Jugendbuch-Autoren seiner Zeit (1768-1854). 2 eigh. Briefe m. U. "Christoph v. Schmid". Zus. 3 S. 4to und folio. Augsburg 23.VIII.1849.
An den Münchener Verein für Naturkunde, der ihm die Mitgliedschaft angetragen hat. Schmid bedankt sich bescheiden für die Ehre. Der einladende Sekretär des Vereins habe "allzuviel Rühmliches von mir gesagt. Ich würde die schriftliche Erklärung meines Beitritts zu dem Vereine und mein curriculum vitae, nebst den 5 Gulden 36 Kreuzer für die Vereinszeitung Isis, Ihnen sogleich übersendet haben, wenn ich mich zu Hause, und nicht in dem Wildbade bei Wemdingen befunden hätte ...". Legt zwei Schriften von sich bei und bemerkt: "... Ich würde meine sämmtliche Schriften übersenden, wenn ich nicht die gegründete Bedenklichkeit hätte, daß dieselben, da sie blos für die Jugend verfaßt sind, für einen Verein gelehrter Männer keinen Werth haben können ... Die Einladung ... ist für mich so ehrenvoll und erfreulich, daß mich nichts abhalten konnte, sie sogleich anzunehmen, als die Unmöglichkeit, in einem Alter von 82 Jahren, die Verpflichtung zu schriftlichen Aufsätzen erfüllen zu können. Da diese Bedingung dem Greise gütig erlassen wurde, so trete ich dem Vereine mit vollkommenster Freude bei, da die Naturkunde mich von jeher sehr anzog, und mich, so viel es meine Berufsarbeiten gestatteten, stets auf das angenehmste beschäftigte ...". - Gebräuntes Papier.
Stammbuch eines Herrn von Bülow (auch: Bülau) in Leipzig. 140 Bl., davon 29 S. beschrieben. Mit 1 Wappenkupfer. Quer-8vo. Geglätteter brauner Kalblederband d. Z. mit reich vergoldeten Bordüren und Eckfleurons auf beiden Deckeln, reicher Rücken- und Stehkantenvergoldung sowie Goldschnitt. Im Pappschuber d. Z. (dieser beschabt) mit Blüten-Ornamentik auf dem Buntpapierbezug. Leipzig 1723-1725.
Ob sich Herr von Bülow als Student in Leipzig aufhielt, ist nicht sicher, denn keiner der Beiträger des Stammbuchs - fast ausschließlich aus Adelsfamilien - gibt ein Studienfach oder einen Professorentitel an. Unter den Freunden v. Bülows finden sich: Heinrich v. Bünau, J. W. v. Alvensleben, Christian Friedrich und Carl Gottlob v. Hopffgarten, 3 Bismarcks (J. A., L. F. und H. C. v. Bismarck), Otto Friedrich v. Posern (mit Kalligraphie), Carl Ascan v. Rhoeden, Wolff Abraham v. Reiboldt, Johann Adolph v. Gersdorff, Adolph Heinrich v. Kottwitz, C. H. v. Kalckreuth (mit Wappenkupfer), C. W. v. Rumohr, H. G. v. Weitschütz, Carl Ludwig v. Meusbach, Johann v. Helwich, L. v. Üchtritz und andere. Die Eintragungen in französischer, lateinischer und deutscher Sprache. - 3 S. verblasst, 2 Bl. offenbar entnommen; sonst gut erhaltenes, schön gebundenes Adelsstammbuch aus der Epoche der Frühaufklärung in Leipzig.
Stammbuch des Samuel Gottfried Benjamin Gebhardt aus Pilgramsdorf (Schlesien). Ca. 115. Bl., davon 152 S. beschrieben oder illustriert. Mit 6 Grisaille- bzw. Rötelzeichnungen, 3 Gouachen, 3 Aquarellen, 4 Porträt-Silhouetten, 1 Bleistiftzeichnung, 1 kolor. Kupferstich, 1 auf Seide gedruckten Radierung, und 1 Seidenstickerei. Quer-8vo. Lederband d. Z. (etwas berieben) mit floraler Rückenvergoldung, grünem Rückenschild "Gebhard", beiden Deckeln mit vergold. Fileten und Eckfleurons sowie Goldschnitt und marmor. Vorsätzen. 1792-1808.
Reich gefülltes Album Amicorum. Die meisten Eintragungen in Schlesien (Goldberg, Schweidnitz, Hirschberg, Warmbrunn, Reichenbach, Liegnitz, Schmiedeberg, Landeshut) und Sachsen. Die Pinselzeichnungen recht hübsch und teilweise bildmäßig ausgeführt. Unter den Namen der Beiträger finden sich: Straube, Marx, Nerlich, Schmeling (Schauspieler, Schweidnitz 4.V.1799), Oelsner, Rilke (Pastor, Seifersdorf 20.IV.1795), Louise und Wilhelmine Richter (Goldberg 1795), Scheurich, J. C. F. Hoffmann, J. C. Kerner, E. Jordan. - 2 Bl. mit Einschnitten.
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