Stammbuch des Mediziners Georg August Benjamin Schweikert aus Ankuhn bei Zerbst. Ca. 120 Bl., davon ca. 167 S. beschrieben oder illustriert. Mit 1 Federzeichnung (Porträt) und einem montierten Kupferstich. Quer-8vo. Brauner Lederband d. Z. (beschabt) mit reicher Rückenvergoldung und Rückentitel "Denkmal der Freundschaft", goldgepr. Bordüren auf beiden Deckeln, goldgepr. Aufschrift "G.A.B.S." und "1794" sowie Goldschnitt und marmorierten Vorsätzen. Mit einem wohl nicht zugehörigen, zweiteiligen Leder-Schuber. 1794-1802.
Reich gefülltes Stammbuch, dessen Beiträger größtenteils aus Medizin- und Jura-Studenten (wohl auch fertigen Ärzten) in Wittenberg und Jena bestehen, ferner diversen Verwandten Schweikerts. Weitere Orte sind Magdeburg, Zerbst, Apolda, Treuenbrietzen, Rohrbeck, Ankuhn und andere kleine Gemeinden. Zitiert wird aus Goethe (Jena 1796) und seinem "Tasso" (1798), ferner Wieland, Tiedge, Young, F. von Kleist, Matthisson und antiken Autoren. Öfter mit Symbolen studentischer Verbindungen. Unter den Beiträgern finden sich Namen wie der berühmte Geologe August von Herder, Sohn des Dichters (Wittenberg 1802), B. und C. Siebold aus Würzburg (mit Porträt-Zeichnung, Jena 1796), v. Krosigk und die 13jährige, später berühmte Malerin Louise Seidler (Jena 1799). - Auffallend ist die verhältnismäßig hohe Anzahl von Studenten aus Ungarn. - Gemäß einer Bleistift-Notiz auf Bl. 1 wurde der Inhaber des Stammbuchs, Georg August Benjamin Schweikert am 25. Sept. 1774 geboren; er praktizierte später als Arzt und Chirurg in Breslau. - Der Eintrag von Louise Seidler verblasst; sonst ordentlich erhalten.
Stammbuch-Kassette aus Westfalen. 35 lose Bl., davon 30 mit gestoch. Ansichten aus dem Göttinger Verlag Wiederhold. Ferner 1 kolor. Kupfertafel aus dem Berliner Verlag C. Schauer. Goldschnitt. Quer-8vo. In Halbleder-Kassette d. Z. (Ecken und Kanten beschabt und bestoßen) mit Aufdruck goldgepr. Amphoren und dem Rückentitel "Denkmal der Freundschaft". 1799-1838.
Vermutlich von mehreren Besitzern gefüllte Kassette; an einer Stelle wird der Inhaber A. Dettermayer genannt. Die Mehrzahl der Eintragungen in Westfalen, vor allem Ibbenbüren, Münster und Emsdetten. Die gestochenen Blätter des Wiederhold-Verlags sind teils auf der Bildseite, teils rückseitig beschriftet und zeigen Ansichten von Münden, Kruckenberg bei Carlshafen, der Bibliothek zu Göttingen, dem Brockenhaus, dem Brandenburger Tor zu Berlin, dem Fürstl. Schloß zu Pyrmont, der Festung Königstein, Schloß Herzberg, den Ruinen bei Rüdesheim, Schloß Berlepsch, Wellmanshoff und die Gleichen bei Göttingen 1600, Peters des Großen Hütte in Holland, Kopenhagen, Ägypten, Cadix, Villa Plinius am Comer See etc., einige doppelt vorhanden. - Einband-Schmuck und Rückentitel wohl irrtümlich kopfstehend aufgedruckt.
Stammbuch eines Fräulein Therese in Eisleben. 2 Bl., 162 pag. Seiten, davon 24 beschrieben oder illustriert. Mit 6 kleinen Aquarellen, 1 ganzseitigen Gouache, 1 kolor. Kupfertafel und 1 Haarzopf. Quer-8vo. Dunkelgrüner Halblederband d. Z. (Ecken und Kanten etwas berieben) mit reizvoller Deckel- und Rückenvergoldung sowie Rückenschild "Denkmahl der Freundschaft". Mit marmor. Umschlag d. Z. 1821-1826.
Alle schriftlichen Beiträge in Eisleben. Eine kolor. Kupfertafel aus dem Göttinger Wiederhold-Verlag zeigt "Die Brücke bey Jena". Die Aquarelle jeweils mit Blumen-Darstellungen; die ganzseitige Gouache zeigt eine weitläufige Flusslandschaft mit Booten, im Hintergund Felsgebilde.
Sternheim, Carl, Dramatiker und Erzähler (1878-1942). Postkarte m. U. "Sternheim". Paris 6.XII.1928.
An "BT", d. h. das "Berliner Tageblatt", das offenbar eine Umfrage gestartet hatte, was seine Leser sich zu Weihnachten wünschen. Sternheim antwortet lapidar:
"Ganze deutsche Dichtermischpoche Weihnachten zur Hose." Gemeint ist vermutlich der Besuch einer Neuinszenierung seiner 1911 unter Skandal uraufgeführen Komödie "Die Hose".
Bunsen, Robert Wilhelm, hervorragender Chemiker, wirkte 37 Jahre an der Universität Heidelberg, Mit-Entdecker der Alkalimetalle Caesium und Rubidium, entwickelte die Spektralanalyse, gewann zahlreiche bahnbrechende Erkenntnisse und und erfand wertvolle Instrumente seines Faches (1811-1899). Eigh. Brief m. U. "W Bunsen". 4 S. Doppelblatt. Gr. 8vo. Heidelberg 10.III.1862.
An den - nicht genannten - bedeutenden Geologen Bernhard von Cotta (1808-1879), Professor an der Bergakademie in Freiberg. Entschuldigt sich, dass er sich noch nicht für Cottas Brief und dessen 1861 erschienenes Buch "Die Erzlagerstätten Europas" bedankt habe. "... ich bin stets das allgemeine Packpferd, auf das man hier in Baden die ganze Wucht commissarischer Anfragen und Begutachtungen, so weit sie mein Fach betreffen oder auch nicht betreffen, abzuladen pflegt, so daß ich oft monatelang nicht Herr meiner besten Vorsätze bin. Ihr schönes Buch, das ich mit dem lebhaftesten Interesse gelesen, hat in mir ... den Wunsch erregt, die interessanten Verhältnisse, von denen Sie berichten, an Ort und Stelle zu sehen; doch das sind fromme Wünsche, die wohl unerfüllt bleiben werden ...". Kommt dann auf den Tod des Heidelberger Mineralogen Karl Cäsar von Leonhard (1779-1862) zu sprechen: "... Leonhardts [sic] Tod haben wir lange vorausgesehen. Der mehr als 80jährige Greis ging schon lange körperlich und geistig unaufhaltsam seiner Auflösung entgegen. An eine Berufung an seine Stelle scheint man in Carlsruhe nicht zu denken ...". - Fragt schließlich an, ob man über einen Kollegen getrocknete Exemplare von Pflanzen beziehen könnte, "die auf lepidolithischem Boden ... gewachsen sind. Ich möchte nämlich gern sehen, ob sich darunter nicht solche finden, die statt des Kalis Rubidium oder Caesium enthalten ...". Bunsen gilt als Entdecker der Alkali-Metalle Rubidium und Caesium.
Deutsche Jurisprudenz
Sammelband mit über 500 Albumblättern
Los 2060
Zuschlag
1.800€ (US$ 2,000)
Deutsche Jurisprudenz. - Liebmann, Otto, Verleger und Redakteur der Deutschen Juristen-Zeitung (1865-1942). Herausgeber einer Sammlung von mehr als 500 eigenhändigen Albumblättern prominenter Juristen und Staatsmänner des Deutschen Reiches. Alphabetisch nach Verfassern geordnet und gebunden. Ca. 596 Bl., davon ca. 606 S. beschrieben. Quer-4to. Lederband d. Z. (vorderes Gelenk gebrochen) mit reicher Rücken-, Deckel- und Innenkantenvergoldung sowie Seidenmoiré-Vorsätzen. Mit Rückentitel "Die Originale zu dem Jubiläumswerke der Universität Berlin 1910 dargebracht". Berlin 1910.
"Die Originale zu dem von mir herausgegebenen Jubiläumsbuche: Die Juristische Fakultät der Universität Berlin von ihrer Gründung bis zur Gegenwart. Berlin 1910. Dr. OttoLiebmann" (handschriftl. Titelblatt). Monumentale Sammlung von Original-Albumblättern mit Sprüchen und Abhandlungen der wohl allermeisten hochrangigen Juristen und juristisch ausgebildeten Staatsmänner des Deutschen Reiches um 1910: zahlreiche Minister der deutschen Länder und des Reiches, Regierungs- und Oberlandesgerichtspräsidenten, Geh. Oberregierungsräte, Direktoren staatlicher Einrichtungen, Reichstagsabgeordnete, Diplomaten, Jura-Professoren und Rektoren der meisten deutschen Universitäten sowie viele weitere hohe Amtsträger. Die Handschriften waren von Otto Liebmann gesammelt worden, um eine große Auswahl von ihnen als Faksimiles für sein prachtvolles Jubiläumswerk zu verwenden, das 1910 unter dem Titel erschien: "Die Juristische Fakultät der Universität Berlin von ihrer Gründung bis zur Gegenwart in Wort und Bild. Mit Urkunden und Briefen, mit 450 handschriftlichen Widmungen. Festgabe der Deutschen Juristenzeitung zur Jahrhundertfeier der Friedrich-Wilhelms-Universität." Die "Widmungen" sind überwiegend ganzseitige, teilweise umfangreiche Abhandlungen (einige mehrseitig) zu staats- und zivilrechtlichen Themen, auch Erinnerungen an das Studium in Berlin und vielerlei ausführliche Stellungnahmen zur Rechtswissenschaft und Rechtspflege im Deutschen Reich. Enthalten sind auch viele Persönlichkeiten, die nicht im juristischen Bereich tätig waren, aber z. B. als Politiker ständig mit Rechtsfragen konfrontiert wurden. Vertreten sind Persönlichkeiten wie: August Wilhelm (Prinz von Preußen), Rupprecht (Kronprinz von Bayern), Erbprinz Ernst zu Hohenlohe-Langenburg, Ernst Bassermann, Theobald von Bethmann-Hollweg, Wilhelm Bode, Lujo Brentano, Bernhard Fürst von Bülow, Fürst Henckel von Donnersmarck, Adolf von Harnack, Martin Kirschner (Oberbürgermeister von Berlin), Franz von Liszt, Gustav von Schmoller, Robert Graf Zedlitz und Trützschler, Graf Zeppelin (Lufschiff-Konstrukteur) und viele andere. - In seiner immensen Fülle von Handschriften deutscher Rechtswissenschaftler und ihrer Vertreter in Politik, Rechtspflege und Verwaltung bildet das imposante Album ein Denkmal biographischer Rechtsgeschichte des Deutschen Kaiserreiches. - 2 Bl. mit Einriss, sonst innen gut erhalten.
Gay, Jacques Étienne, schweizerisch-franz. Botaniker (1786-1864). 3 eigh. Briefe m. U. "J. Gay" und 1 eigh. Bl. In franz. Sprache. Zus. 12 S., eng in sehr kleiner Schrift gefüllt. 4to und (das Blatt) 8vo. Paris 1833-1843.
An Botaniker in Österreich: an Stephan Ladislaus Endlicher (Direktor des Wiener Botanischen Gartens) und Francis Graf von Montholon-Semonville in Innsbruck. Enorm umfang- und inhaltsreiche Briefe in sehr kleiner Schrift über spezielle Themen der internationalen Botanik. Das beiliegende eigh. Blatt enthält ein Quellenverzeichnis zu einem wissenschaftlichen Werk.
Humboldt, Alexander von
Brief über eine ausstehende Bezahlung. Um 1810
Los 2064
Zuschlag
300€ (US$ 333)
Humboldt, Alexander von, Naturforscher, Universalgelehrter, Weltreisender (1769-1859). Eigh. Brief m. U. "A Humboldt". In franz. Sprache. 2 S. Doppelblatt mit Adresse. 8vo. O. O. (um 1810?).
An Monsieur Poirson, wegen einer Finanz-Affäre. "Depuis plusieurs mois, Monsieur, il a été très sérieusement question d'arranger les affaires de Mr. Stern. J'ai plaidé très sérieusement aussi Votre cause pour un compte qui ne vous a pas été acquitté. J'ai appris depuis que rien ne l'est fait à votre égard. Peiné de cet éternel retard, je Vous offre, Monsieur, de payer moi même ce compte sauf à me rendre cette petite somme dès que, comme je l'espère, l'arrangement des affaires de M. Stern aura lieu ...". - Eck-Abriss am Adressblatt.
Lepsius, Karl Richard, Archäologe und Sprachforscher, Begünder der modernen Ägyptologie, Direktor des Ägypt. Museums, Professor und Oberbibliothekar der Königl. Bibliothek in Berlin (1810-1884). Eigh. Brief m. U. "R. Lepsius". 4 S. Mit gedrucktem Briefkopf "Königliche Bibliothek". Gr. 8vo. Doppelblatt. Berlin 1.VII.1879.
An einen Kollegen in München. Bedankt sich ausführlich für den Gewinn eines Preisausschreibens und die sonstige Förderung seines Sohnes Johannes beim Philosophiestudium in München. "... hat mir das Urtheil, welches Sie über die Fähigkeiten meines Sohnes Johannes fällen, noch ungleich größere Freude gemacht, als die Nachricht, dass er mit seiner philosophischen Arbeit den Preis davon getragen hat. Sein guter Stern hat ihn nach München zu Ihren Füßen geführt, wo ihm das für einen jungen strebsamen Mann unschätzbare Glück zuteil wurde, einen Meister zu finden, dem er sich mit Bwunderung und Verehrung, die aus jedem seiner Briefe sprach, ganz hingeben konnte, und der ihn seiner persönlichen Theilnahme und unmittelbaren Förderung würdigte ... Ich hatte anfänglich Bedenken, ob es richtig sei, dass er sich schon im ersten Semester seiner philosophischen Studien neben den nothwendigsten Kollegien überhaupt einer Preisaufgabe widme, da solche Neigungen nur zu häufig abseits führen zu Spezialitäten, über denen wichtigere Dinge verabsäumt werden ...". Er sei aber beruhigt worden, "weil die vorliegende Aufgabe über Lambert ihn in keinen Winkel, sondern gerade in den Mittelpunkt der ganzen heutigen Philosophie, auf Kant in seiner geschichtlichen Entwickelung führten ...".
Maskelyne, Nevil Story, Enkel des berühmten Astronomen, Geologe, Mineraloge, "Keeper of Minerals" am British Museum, Politiker und Pionier der Photographie (1823-1911). Eigh. Brief m. U. "Nevil Story Maskelyne". 4 S. Doppelbl. gr. 8vo. (London), British Museum 16.III.1866.
An den Wiener Mineralogen Wilhelm Ritter von Haidinger (1795-1871), den er mit "my dear Patriarch" anredet. Bedankt sich für ein Paket und würdigt dann mit vielen herzlichen Worten die schriftliche Zusammenarbeit mit Haidinger und dessen Bedeutung für die Wissenschaft. "... Thank you sincerely for this and believe me there is no man in England who has more sincere respect and, as far as it is possible to feel in ones heart regard for one whose hand one has never shaken and whose eye ones own eye has never met, I can truly say that none feels a warmer regard for you ...". Auch der deutschen Wissenschaft spendet er pauschales Lob.
Murchison, Sir Roderick Impay, schottischer Geologe und Paläontologe, einer der führenden Geologen seiner Zeit, langjähriger Vorsitzender oder Mitglied zahlreicher wissenschaftl. Gesellschaften (1792-1871). Eigh. Brief m. U. "Roderick Murchison". 31/2 S. 8vo. Barten (Ostpreußen?) 14.III.1849.
An den Wiener Geologen und Mineralogen Wilhelm Ritter von Haidinger (1795-1871). Inhaltsreicher Brief, ausführlich über seine geologischen Forschungen und Ergebnisse, auch aufgrund von Reisen in Bayern und der Schweiz.
Pettenkofer, Max, von, berühmter Hygieniker, Professor der medizin. Chemie und der Hygiene in München (1818-1901). Eigh. Brief m. U. „Dr. M v Pettenkofer". 1 S. Gr. 8vo. Mit dem eigh. Umschlag. München 18.I.1901.
An den Ingenieur William H. Lindley in Frankfurt a. M. "... Durch Zusendung des schönen Albums zu Ehren Ihres Herrn Vaters fühle ich mich hoch erfreut und geehrt. Ich denke noch oft an ihn und sehe seine Photographie, die er mir schenkte, täglich - sie hängt eingerahmt an der Wand meines Arbeitszimmers ...".
Der genannte William Lindley sen. (1808-1900) war ein bedeutender britischer Ingenieur, der Großes leistete auf den Gebieten der Wasserbautechnik und Kanalisation (auch in diversen deutschen Städten), der Eisenbahn und der Städteplanung. - Pettenkofer, der drei Wochen nach dem vorliegenden Brief durch Selbstmord endete, war 1865 der erste Professor für Hygiene an der Münchener Universität geworden; 1889 wurde er zum Präsidenten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt.
Rottböll, Christen Friis, dän. Botaniker (1727-1797). Eigh. Brief m. U. "Friis Rottboll". in französ. Sprache. 2 S. Gr. 4to. Kopenhagen 13.IX.1771.
An einen Fachkollegen, dem er für einen Brief mit dessen botanischen Forschungen dankt und dem er hier ausführlich eigene Forschungsergebnisse vorträgt. - Sehr selten.
Schweitzer, Albert, Arzt, Theologe, Philanthrop und Musiker (1875-1965). Photographie mit Widmung auf der Rückseite. 13,5 x 10 cm. Lambarene 23.IX. - 9.X.1953.
Die Photographie zeigt den Arzt im Holzgerüst eines Hauses in Lambaréné. In den Jahren 1953 bis 1955 baute Albert Schweitzer in einigen hundert Meter Entfernung von seinem Spital ein Lepradorf, das noch heute besteht. Finanziert wurde der Bau durch das Preisgeld, welches ihm für den Friedensnobelpreis von 1952 zugesprochen wurde. Rückseitig mit eigenhändiger Nachschrift an Dr. Carlos Adler in Buenos Aires zu der Nachricht eines Freundes Namens Hugó (Gerdes?), welcher sich vom 29. September bis 9. Oktober 1953 in Lambarene aufhielt. "Lieber Herr Adler. Ich freue mich Ihnen einen Gruss senden zu können. Herzlichst Albert Schweitzer".
Siebold, Carl Theodor von, Arzt und Zoologe aus der berühmten Würzburger Ärztefamilie, Professor für Zoologie, Physiologie, Anatomie und Veterinärwissenschaft in Erlangen, Freiburg, Breslau und München, international Mitglied in sieben Akademien der Wissenschaften (1804-1885). Eigh. Brief m. U. "v Siebold". 13/4 S. Gr. 8vo. Breslau 21.VII.1850.
An den französischen Zoologen Henri Milne-Edwards (1800-1885) in Paris. "... Da Sie mir den Vorschlag gemacht haben, unsere beiden Zeitschriften gegeneinander auszutauschen, habe ich mir erlaubt, Ihnen meine Zeitschrift, soweit dieselbe bis jetzt erschienen ist, zu übersenden, und bitte Sie, mir dagegen die Annales des sciences naturelles vom 13ten Bande ab (1850) zukommen zu lassen. Haben Sie die Güte, diese Sendungen stets an den Buchhändler Wilhelm Engelmann nach Leipzig zu machen, der mein Verleger ist, und alles, was Sie mir zu senden haben, zuschicken wird ... Ich bin seit Ostern vom Könige von Preussen an die hiesige Universität berufen worden und nehme die Stelle Punkinje's ein, welcher einem Rufe nach Prag gefolgt ist ...". - Etwas fleckig; am oberen Rand der ersten Seite der Name "Siebold" mit roter Tinte vermerkt.
Spix, Johann Baptist von
Schreiben an die Nicolaische Buchhandlung. 1822
Los 2077
Zuschlag
120€ (US$ 133)
Spix, Johann Baptist von, bayerischer Naturwissenschaftler, Konservator der zoolog. Sammlungen in München, Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, bereiste mit C. F. Ph. von Martius ab 1817 das Innere Brasiliens, von wo sie eine Sammlung von rund 10.000 Tieren und Pflanzen mitbrachten (1781-1826). Eigh. Schreiben m. U. "Spix ordentl Mitgl. und Konserv. bei der k. b. Akademie". 1 S. Quer-schmal-8vo (8,5 x 20,3 cm). München 29.II.1822.
An die Nicolaische Buchhandlung in Berlin wegen der Bezahlung nach dem Verkauf eines seiner Bücher. "Unterzeichneter ersucht die wohllöbliche Nicolaische Buchhandlung in Berlin den in dem Briefe vom 19ten Jänner angezeigten vorliegenden Betrag für das 1 Exemplar meiner Cephalogenesis an Herrn Eduard von Schmidtlein Kandidaten der Rechte gegenwärtig in Berlin gefälligst auszubezahlen ...". - Unten quittiert: "Empfangen Ed. Schmidtlein". - Spix' "Cephalogenesis" war in lateinischer Sprache 1815 in München erschienen. Eduard Josef von Schmidtlein (1798-1875), damals noch Student, war später viele Jahre (1835-1870) ord. Professor der Rechte in Erlangen. - Stärker gebräunt; durch von der Rückseite durchschlagende Schrift ist der Namenszug "Spix" beeinträchtigt. - Sehr selten.
Steiner, Rudolf
Brief an eine Studentin in Frankfurt. 1921
Los 2079
Zuschlag
2.200€ (US$ 2,444)
Steiner, Rudolf, Philosoph, Begründer der Anthroposophie (1861-1925). Eigh. Brief m. U. "Rudolf Steiner". 1 S. Gr. 4to. Mit eigh. Umschlag. Dornach 14.VII.1921.
An die Studentin Julia Charlotte Mellinger in Frankfurt a. M., die nach Stuttgart fahren möchte und Rudolf Steiner wegen der seit 1918 geltenden Reisebeschränkungen um Hilfe ersucht hatte. Steiner erteilt ihr Auskünfte. "... Mitfolgend sende ich Ihnen den Entwurf zu dem Schreiben, das ich von Darmstadt erhalten müßte wegen Ausfolgung der Passvisa. Wenn ich nach Stuttgart reise, muß ein solches Ansuchen immer der Stadtdirection vorgelegt und von dieser dann auch unterzeichnet sein. Wer die entsprechende Fremdenbehörde in Darmstadt ist, weiß ich nicht ... Ich muß an Sie schreiben, da ich sonst niemand weiß, an den ich die Sache richten kann ...". - Der Umschlag ist von einer Meldebehörde geöffnet und mit bedrucktem Papierstreifen wieder verschlossen worden. - Frau Mellinger hatte offenbar die Absicht, zunächst nach Darmstadt zu fahren, wo vom 27. bis 30. Juli 1921 der Hochschulkurs "Anthroposophie und Wissenschaft" stattfinden sollte. Rudolf Steiner hielt den Eröffnungsvortrag "Naturerkennen und Geisterkennen", dem er in den nächsten Tagen drei weitere Vorlesungen folgen ließ. - Der Umschlag vom Öffnen defekt; der schöne und seltene Brief hingegen gut erhalten.
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