Los 6583
 Desprez, Louis-Jean - zugeschrieben 
(1743 Auxerre - 1804 Stockholm)Illumination de la Croix de Saint-Pierre
Schätzung
9.000€ (US$ 10,000)
Abgabe von Vorgeboten möglich
Aus dem Katalog 
Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts
Auktionsdatum 28.11.2025


Illumination de la Croix de Saint-Pierre. 
Aquarell, Gouache und Feder in Schwarz, im oberen Bereich eigenhändige Korrekturen auf montierten Papierfragmenten ergänzt, verso: eine Federzeichnung mit einer Darstellung aus der Römischen Schlachtenszene. 68,2 x 46,6 cm. Um 1787. Wz. Bienenkorb mit Nebenmarke "Zoonen". 
Im September 1781 schrieb der Maler Louis Masreliez an seinen schwedischen Kompatriot Adolf Ulrik Wertmüller: "Mr. Desprez se fixe à Rome et s'est associé avec [Francesco] Piranesi. Ils ont entrepris une suite de Dessins qui ont et méritent d'avoir le plus grand succès". Bei dieser Zusammenarbeit handelt sich um eine Suite kolorierter Umrissradierungen mit insgesamt zehn Ansichten aus Rom und Neapel. 1784 als Desprez nach Schweden aufbrach war etwa die Hälfte bereits publiziert. Neben bekannten Orten aus beiden Städten, waren auch zwei religiöse Prozessionen darunter: eine pontifikale Messe in der Capella Paolina im Petersdom (siehe unser Los 5282) sowie die Zeremonie zum erleuchteten Kreuz am Gründonnerstag in der Vierung von Sankt Peter; die Darstellung, zu der vorliegende Entwurfszeichnung gehört. 
Desprez, ein Meister der Atmosphäre, wusste wie man dieses außergewöhnliche, spirituelle Ereignis heraufbeschwört. Rund zehn Vorstudien und Entwurfsvarianten (vgl. etwa die Zeichnungen in New York und Warschau) legen dies dar: Desprez fertigte verschiedene Vorzeichnungen an, die die Vierung in Sankt Peter aus unterschiedlichen Blickrichtungen einfängt. Der Louvre verwahrt eine Zeichnung, die wie unsere Zeichnung aus dem südlichen Teil der Vierung auf den Hauptaltar blickt, im Hintergrund rechts erscheint das illuminierte Kreuz. In Zusammenhang mit dieser Zeichnungsgruppe ist auch die Entstehung unserer großformatigen Zeichnung zu sehen. 
Die gewählte mise-en-page und die gewählte Perspektive im Vergleich mit den anderen Ideenzeichnungen entspricht bereits der finalen Radierung. Dennoch gibt es im Detail kleine Unterschiede: das Figurenpersonal ist reduzierter, Desprez hat die Figuren noch nicht an ihren finalen Platz gesetzt, die Lichtsituation ist anders ausgeleuchtet und viele architektonische Details sind nur rudimentär angelegt. Auch die montierten Korrekturen im Kumpelbereich sowie links oben verweisen auf die sich im Entwicklungsprozess befindliche Künstlerarbeit. 
Von diesem unmittelbaren Künstlerschaffen zeugt schließlich auch die rückseitige Federarbeit mit einer kraftvollen Zeichnung einer römischen Schlachtenszene - möglicherweise ein Entwurf für eine (bisher wohl unbekannte) Radierung.  
Wir danken Prof. Magnus Olausson, Stockholm für die Bestätigung der Autorschaft anhand einer digitalen Abbildung (E-Mail vom 27. August 2025).
Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist.
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