Los 7095
Dorsch, Ferdinand
(1875 Fünfkirchen - 1938 Dresden)Modell und Gliederpuppe
Schätzung
3.000€ (US$ 3,333)
Abgabe von Vorgeboten möglich
Aus dem Katalog
Moderne und Zeitgenössische Kunst I
Auktionsdatum 28.11.2025


"Modell und Gliederpuppe"
Öl auf Leinwand. 1925.
52 x 42 cm.
Oben rechts mit Pinsel in Braun signiert "F. Dorsch", datiert und bezeichnet "Dresden", verso auf dem Keilrahmen mit Kreide in Rot nochmals signiert und betitelt.
Im Jahre 1926 fand die Internationale Kunstausstellung in Dresden statt. Die künstlerische Avantgarde wollte damit wieder an die von Gotthart Kuehl begründete und durch den Krieg unterbrochene Dresdner Ausstellungstradition anknüpfen. Neben Fritz Beckert, Ernst Richard Dietze und Josef Hegenbarth war auch Kuehls Meisterschüler Ferdinand Dorsch mit vier Werken in der Dresdner Abteilung vertreten, wovon eines das vorliegende Gemälde war (Jahresschau der Arbeit, Amtlicher Führer und Katalog durch die Ausstellung Dresden 1926, S. 99, Nr. 678). Wie bereits der eigenhändige Titel des Gemäldes preisgibt, handelt es sich bei der Darstellung um ein weibliches Modell mit einer Gliederpuppe. In virtuosen und flächig aufgetragenen Pinselstrichen beschreibt Dorsch schemenhaft sein Modell: Nur mit langen Strümpfen und hohen Schuhen bekleidet, präsentiert es sich dem Betrachter in ganzer Pracht. Die als Attribute zugeordnete schwarze Augenmaske und der schwarze Federfächer verleihen der schönen Unbekannten eine mysteriöse Aura. Dorsch inszeniert ein Spiel der Kontraste, mittels welchem er das Modell mit erotischem Charakter, das in seiner Schaffensphase der 1920er Jahre einen wesentlichen Schwerpunkt bildete, effektvoll hervorhebt: Neben der lebendig stehenden Nackten sitzt eine steife Gliederpuppe, die auf den ersten Blick in dem schwarzen Frack und mit Chapeau Claque wie ein eleganter Herr der bürgerlichen Welt wirkt. Dorschs Werk zeigt sich deutlich vom französischen Impressionismus beeinflusst: Er gestaltet den Hintergrund der Szenerie in herrlich pastosen Farbflächen mit kurzem und starkem Pinselduktus. Dabei lässt er offen, wo die ausschnitthaft wiedergegebene Szenerie stattfindet.
Provenienz: Sammlung Hermann Naumann
Privatbesitz Berlin
Bassenge, Berlin, Auktion 89, 09.06.2007, Lot 6722
Privatbesitz Brandenburg
Literatur: Jahresschau der Arbeit, Amtlicher Führer und Katalog durch die Ausstellung, Dresden 1926, S. 99, Nr. 678
Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist.
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