Scheffler, Felix Anton
Die Götter des Olymp: Entwurf für eine illusionistische Malerei
 Los 6559
 Schätzung
2.400€ (US$ 2,667)
und Thomas Christian Scheffler (1700 München - 1756 Augsburg). Die Götter des Olymp: Entwurf für eine illusionistische Malerei.
Feder und Pinsel in Grau, in Rötel quadriert. 31,3 x 39,3 cm. Wz. Allianzwappen in Kartusche bekrönt von Bischofsinsignien. 
 
um 1730/40. Die Anbetung der Hirten.
Feder in Grau, grau laviert, weiß und rosa gehöht, auf hellbraun getöntem Papier. 49,1 x 37 cm. Bekröntes Lilienwappen mit angehängtem "4W".
Provenienz: Aus einer wohl unbekannten Sammlung (nicht bei Lugt).
 
Italienisch
18. Jh. Entwurf für eine Deckenmalerei mit allegorischen Figuren, Putten und Motiven aus der Mythologie
 Los 6561
 Schätzung
1.800€ (US$ 2,000)
18. Jh. Entwurf für eine Deckenmalerei mit allegorischen Figuren, Putten und Motiven aus der Mythologie. 
Feder in Braun, braun laviert über Bleistift. 34,7 x 47,5 cm.
Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung "KL" (verso, nicht bei Lugt).
 
spätes 18. Jh. Joseph vor dem Pharao.
Aquarell über Bleistift, weiß gehöht, auf Velin. 29,2 x 41 cm. Verso eine alte Zuschreibung an "van Loo". 
Provenienz: Sammlung Anton Schaller, Wien (Lugt 173).
 
Bacchuszug mit tanzenden Nymphen. 
Schwarzer Stift, verso: Merkur und Argus. 16,3 x 22 cm.
Beigegeben eine Karl August Krazeisen zugeschriebene Bleistiftzeichnung "Die Maler Johann Jakob Dorner und Weinberger, der Akademiedirektor Johann Peter von Langer und der Arzt Johann Nepomuk Ringseis" nach Ludwig Emils Grimms "Künstler Unterhaltung in München" im Jahr 1812.
Provenienz: Sammlung Wilhelm Koenig (Lugt 2653b).
 
Ruinenlandschaft mit Lautenspieler.
Feder in Grau, grau laviert, alt montiert. 23,6 x 34,5 cm. Unten links signiert und datiert "C. Trauschke iv. fc. in Dresden 1706", verso mit montiertem Zettel, dort handschriftl. bez. "No 155". 
 
18. Jh. Studie einer Hand.
Rötel und grauer Stift auf Bütten. 25,4 x 19,5 cm. Wz. Auvergne[...].
 
Jephta und seine Tochter.
Rötel auf Bütten, verso: eine weitere alttestamentarische Szene. 43,5 x 59 cm. Wz. Lilienwappen und Schrift "Bloh...".
 
Die Anbetung der Hirten. 
Rötel. 16,2 x 21,6 cm. Um 1728. Wz. Pro Patria. 
Bei dem Blatt dürfte es sich um die gleichseitige Vorzeichnung zu Nr. 104 im 1728 publizierten Teil des „Theatrum Artis Pictoriae“ handeln; ein großes Galeriewerk, das nach der 1728 erfolgten Neuordnung der kaiserlichen Bildergalerie in der Stallburg begonnen wurde. Von 1728-1733 erschienen vier Bände mit insgesamt 160 Reproduktionen von Gemälden in kaiserlichem Besitz. Prenner war als Stecher an der Herausgabe des ursprünglich wohl auf über zwanzig Bände angelegten Werks beteiligt. Als Vorlage für unsere Darstellung diente ein Gemälde Leandro Bassanos, und nicht wie traditionell angenommen, eine Anbetung von dessen Vater Giacomo Bassano. 
Provenienz: Sammlungen des Cabinet Lamberg, Wien (wohl Anton Franz de Paula Graf Lamberg-Sprinzenstein, nicht bei Lugt).
Sammlung Heinrich Schwarz, Wien (Lugt 1372).
 
Colonnelli-Sciarra, Salvatore
Piazza del Popolo in Rom
 Los 6568
 Schätzung
2.400€ (US$ 2,667)
Piazza del Popolo in Rom.
Tempera auf Pergament, auf Holz aufgezogen. 19,6 x 33,7 cm. Unten rechts signiert und datiert "Salv: Colonnelli F. 1735". 
 
Venezianisch
um 1690. Allegorie auf die Auftragsmalerei (Ein Maler nimmt einen Auftrag entgegen)
 Los 6569
 Schätzung
800€ (US$ 889)
um 1690. Allegorie auf die Auftragsmalerei (Ein Maler nimmt von einem vornehmen Herren einen Auftrag entgegen).
Feder in Braun, braun laviert, auf beigem Papier. 34,9 x 26,5 cm. Verso von alter Hand bezeichnet "v: o: d:". Wz. Tre Lune (undeutlich). 
 
18. Jh. Orientale, ein Tablett haltend.
Feder in Braun, Spuren von Rötel. 26 x 18,6 cm. Wz. Anker im Kreis mit angehängtem Stern.
 
Lairesse, Gerard de - zugeschrieben
Allegorische Szene mit Idolatria und Oratione
 Los 6571
 Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)
zugeschrieben. Allegorische Szene mit Idolatria und Oratione.
Feder in Braun und Grau, Rötel, grau und braun laviert, weiß gehöht, oben punktuell alt montiert. 16,9 x 10,1 cm. Verso eine alte Zuschreibung an Gerard de Lairesse.
Wir danken Jasper Hillgers, Amsterdam, für wertvolle Hinweise.
Provenienz: Sammlung Goll van Franckenstein, Amsterdam (mit deren Nummerierung verso, Lugt 6307 und 6308).
 
Canal, Giambattista
Rebekka und Abrahams Diener Elieser am Brunnen vor der Stadt Haran (Genesis 24)
 Los 6572
 Schätzung
1.800€ (US$ 2,000)
Rebekka und Elieser am Brunnen vor der Stadt Haran. 
Pinsel in Braun, braun laviert, über Bleistift. 28,3 x 40 cm. Um 1800.
Der venezianische Freskenmaler Giambattista Canal war der Sohn des Malers Fabio Canal (1701-1767), langjährigem Mitarbeiter Giovanni Battista Tiepolos. Giambattista Canal war als Freskenmaler in Venedig, Triest und Ferrara tätig. Sein zeichnisches Œuvre ist noch kaum erschlossen, und es sind lediglich etwa zwei Dutzend Zeichnungen von seiner Hand bekannt. Das vorliegende Blatt schildert eine Szene aus Genesis 24, in der Elieser aus Dank für die Versorgung seines Gefolges mit Wasser der Rebekka eine Kette und zwei Armreifen aus schwerem Gold schenkt. Die charmante Darstellung wird nicht zuletzt durch die von rechts herantrabenden Kamele und die grazile Haltung Rebekkas mit einer elegant humorvollen Note aufgelockert. Der neoklassizistische Ansatz der Zeichnung ist sichtbar verwandt mit den Freskendekorationen im Palazzo Filodrammatico in Treviso von 1804. - Mit einem Gutachten von George Knox, Vancouver vom 29. Juni 2006 (in Kopie vorhanden).
Provenienz: Sammlung Richard Herrlinger, Wien (recto, Lugt 5818).
Sammlung Anton Schmid, Wien.
Sammlung Helmut Märkt, Reutlingen.
Galerie Sabrina Förster, Düsseldorf, Herbstkatalog 2006/2007, Nr. 33, mit Abb. (mit Gutachten von George Knox, Vancouver).
 
Piattoli, Giuseppe
Christi auf Wolken umgeben von Engeln, angebetet von vier weiblichen Figuren
 Los 6573
 Schätzung
2.500€ (US$ 2,778)
Christi auf Wolken umgeben von Engeln, angebetet von vier weiblichen Figuren.
Feder in Braun, über schwarzer Kreide, braun und grau laviert, in schwarzer Feder eingefasst, auf Fensterpassepartout montiert. 36,1 x 21 cm. Verso von späterer Hand in Bleistift bezeichnet. Wz. Bekröntes Wappen mit Schild und Initiale F.
Piattoli war als Maler, Zeichner und Kupferstecher tätig und lehrte zwischen 1785-1807 als Zeichenmeister an der Akademie in Florenz. Nur wenige seiner Zeichnungen sind bislang publiziert. Unser Blatt zeigt eine Verbindung zu venezianischen Künstlern wie Sebastiano Ricci und Giovanni Battista Tiepolo, besonders deutlich zu erkennen bei den beiden weiblichen allegorischen Halbfiguren am linken Bildrand.
Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung "KL" (verso, nicht bei Lugt).
 
Gandolfi, Gaetano
Studienblatt mit Frauenköpfen mit Phantasiefrisuren
 Los 6574
 Schätzung
1.800€ (US$ 2,000)
Studienblatt mit Frauenköpfen mit Phantasiefrisuren. 
Feder in Braun über schwarzer Kreide, braun laviert. 29,2 x 20,2 cm.
Der Maler, Zeichner und Radierer Gaetano Gandolfi war ein schöpferischer und hochproduktiver Künstler, der in vielen Disziplinen brillierte und der es zu seinen Lebzeiten in Bologna zu höchstem Ansehen brachte. Ganz besonderen Rufes erfreuten sich Gaetanos phantasievolle Kopfstudien in Feder, Bleistift und Pastell. Viele dieser Blätter sind in einer Technik ausgeführt, die in ihrer Virtuosität den sogenannten "Federkunststücken" ähnelt. Die Anmut der dargestellten jungen Frauen und der Schmelz der Behandlung machten diese Phantasieporträts zu beliebten Sammlerstücken. 
Provenienz: Faerber and Maison Ltd., New Bond Street, London.
 
Kauffmann, Angelika - Umkreis
Opfer eines jungen Paares an die Liebe, umgeben von den neun Musen
 Los 6575
 Schätzung
750€ (US$ 833)
Umkreis. Opfer eines jungen Paares an die Liebe, umgeben von den neun Musen.
Feder in Braun und Rötel, verso: Bildnis einer jungen Frau in Bleistift. 28,2 x 22,8 cm. Wohl um 1780/90. Wz. Schriftzeile "Mills..." (undeutlich).
 
Italienisch
um 1790. Aktstudie eines athletischen Mannes.
 Los 6576
 Schätzung
750€ (US$ 833)
um 1790. Aktstudie eines athletischen Mannes.
Feder in Schwarzbraun, braun laviert, über Graphit, verso: weitere Figurenstudien in Graphit oder dunkelbrauner Feder. 34,8 x 23 cm. Verso Klebeetikett aus einem alten Auktionskatalog, dort als "Johann Heinrich Füssli" beschrieben. Wz. Fabriano (Fragment).
Provenienz: Sammlung Benno Moser (Lugt 1828a). 
 
Lebarbier d. Ä.,  Jean Jacques François
Das goldene Zeitalter oder Die Schöpfung
 Los 6577
 Schätzung
2.400€ (US$ 2,667)
Das goldene Zeitalter oder Die Schöpfung. 
Feder in Schwarz und Aquarell. 32 x 43 cm. Signiert und bezeichnet "Lebarbier l'ainé in.", auf einem Steinquader links "Lebarbier l'ainé in 1783". Jacq-Hergoualc'h .
Der Maler, Zeichner und Kunsttheoretiker Jean Jacques François Lebarbier war Schüler von Jean Baptiste Marie Pierre an der Pariser Académie royale. Es folgten der obligate Romaufenthalt und eine Reise in die Schweiz, wo Lebarbier mit Salomon Gessner freundschaftlich verbunden war. 1780 wurde Lebarbier als Agrée, 1785 als Mitglied in die Akademie aufgenommen. Der Künstler wurde vor allem als Historienmaler und als Zeichner von Illustrationsvorlagen bekannt. Lebarbier arbeitete in einer verfeinerten und verhaltenen klassizistischen Formensprache, die charakteristisch für die Epoche Louis XV. ist. Die vorliegende, detailliert und bildmäßig ausgeführte Zeichnung wurde 1783 auf dem Pariser Salon ausgestellt und diente als Vorlage für eine Farbradierung des Jean-François Janinet (Portalis-Béraldi, S. 481, Nr. 64). Die pastorale Darstellung geht auf eine Passage aus Ovids Metamorphosen (Buch I, 89-150) zurück. In seiner zeichnerischen Präzision und Sorgfalt der Durchführung entspricht das Blatt allen Kriterien einer Stichvorlage. Dazu trägt auch das verfeinerte, verhaltene Kolorit aus sanften Braun-, Grün- und Blautönen wesentlich bei, das ganz der Ästhetik des ausgehenden 18. Jahrhunderts verpflichtet ist und eine für das empfindsame Zeitalter charakteristische poetische Atmosphäre erzeugt.
Literatur: Michel Jacq-Hergoualc'h: Jean-Jacques François Le Barbier l’aîné. Catalogue de l'œuvre dessiné, 2014, Kat. D. 564. 
 
Johannes der Täufer.
Schwarze Kreide, gewischt, auf Fensterpassepartout montiert. 44,6 x 24,7 cm. Unten links signiert und datiert "G. Cades. 1770". Wz. Bekröntes Lilienwappen.
Provenienz: Sotheby's, London, Auktion am 8. Juli 2011, Los 114.
 
Pernet, Jacques-Henry-Alexandre
Zwei Ruinencappriccios
 Los 6579
 Schätzung
12.000€ (US$ 13,333)
Zwei Ruinencapriccios. 
2 Zeichnungen, je Feder in Schwarz und Aquarell, Einfassungslinie in brauner Feder. Je ca. 42 x 58,5 cm.
Nur wenig ist bekannt über Leben und Wirken des Ruinenmalers und Vedutisten Jacques-Henry-Alexandre Pernet, was verwundert, angesichts der hohen künstlerischen Qualität der beiden hier vorgestellten Aquarelle. Pernet wurde um 1763 als Sohn eines Parfümeurs in Paris geboren und war Schüler des Architekturmalers Pierre Antoine de Machy (1723-1807); 1783 ist er im Schülerverzeichnis der Académie royale de peinture et de sculpture verzeichnet. Neben seiner Teilnahme an dem Pariser Salon de la Correspondance ist Pernets künstlerische Tätigkeit nur durch wenige überlieferte Werke aus dem Zeitraum 1784-89 dokumentiert. Zweifellos wurde Pernet durch die Ruinenmalerei Hubert Roberts angeregt. Charakteristisch für Pernets Œuvre sind Capriccios mit antiken Ruinen, Treppengeländern, Triumphbögen, Kolonnaden und Statuen, die in einer szenographischen, starken perspektivischen Verkürzung wiedergegeben und in einer üppigen parkähnlichen Landschaft situiert sind. Das zeittypische, sanfte, auf wenige Blau-, Grün- und Brauntöne reduzierte Kolorit erinnert ebenfalls an Zeitgenossen wie Hubert Robert und Louis-Jean Desprez. Als ebenso richtungsweisend für Pernet erwies sich das zeichnerische und druckgraphische Œuvre Giovanni Battista Piranesis, welches eine ganze Generation junger französischer Künstler - die sogenannten Piranésiens - maßgeblich geprägt hat. Erwähnt sind Künstler wie Charles Michel-Ange Challe, Louis-Jean Desprez, Jean-Laurent Legeay, Louis-Joseph Le Lorrain, Ennemond-Alexandre Petitot und Charles de Wailly, um nur einige Beispiele zu nennen (siehe Ausst.Kat. Piranèse et les Français 1740-1790, Académie de France à Rome, 1976).
Die beiden vorliegenden, detailliert und souverän ausgeführten Aquarelle bestechen durch ihre raffinierte und aufwendige Bildregie und durch ihre Fülle an reizvollen Einfällen und anekdotischen Details, ein Aspekt, der ebenfalls an Pernets genialen Zeitgenossen Desprez erinnert. Ein stilistisch sehr ähnliches Aquarell von etwa gleich großem Format befindet sich in der Sammlung des Royal Institute of British Architects in London (siehe Piranèse et les Français 1740-1790, Rom 1976, Abb. 130). 
 
Zuccarelli, Francesco
Südliche Landschaft mit kleinem Kastell und Angler an einem Gebirgsbach
 Los 6580
 Schätzung
3.500€ (US$ 3,889)
Südliche Landschaft mit kleinem Kastell und Angler an einem Gebirgsbach.
Feder in Braun, grau und braun laviert, teils weiß gehöht, auf Bütten. 36,8 x 37 cm. 
Provenienz: Sammlung Paul Sandby, London (Lugt 2112).
 
2. Hälfte 18. Jh. Architekturcapricco.
Feder und Pinsel in Braun, über Spuren schwarzer Kreide. 16 x 26,6 cm. Wz. Fisch. 
 
Italienisch
18. Jh. Die Himmelfahrt der hl. Katharina
 Los 6582
 Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)
18. Jh. Die Himmelfahrt der hl. Katharina.
Pinsel in Braun, braun-schwarz laviert, weiß gehöht auf braunblauem Bütten, auf einen Sammlerkarton aufgezogen. 24,5 x 41 cm. Auf dem Sammlerkarton unten links nummeriert "N°. 12 de [?]35".
Provenienz: Sammlung Graf Jacob Gustaf de la Gardie (1768-1842), Schloss Löberöd, Schweden (Lugt 2722a).
Privatsammlung, Schweden. 
 
Desprez, Louis-Jean - zugeschrieben
Illumination de la Croix de Saint-Pierre
 Los 6583
 Schätzung
9.000€ (US$ 10,000)
Illumination de la Croix de Saint-Pierre. 
Aquarell, Gouache und Feder in Schwarz, im oberen Bereich eigenhändige Korrekturen auf montierten Papierfragmenten ergänzt, verso: eine Federzeichnung mit einer Darstellung aus der Römischen Schlachtenszene. 68,2 x 46,6 cm. Um 1787. Wz. Bienenkorb mit Nebenmarke "Zoonen". 
Im September 1781 schrieb der Maler Louis Masreliez an seinen schwedischen Kompatriot Adolf Ulrik Wertmüller: "Mr. Desprez se fixe à Rome et s'est associé avec [Francesco] Piranesi. Ils ont entrepris une suite de Dessins qui ont et méritent d'avoir le plus grand succès". Bei dieser Zusammenarbeit handelt sich um eine Suite kolorierter Umrissradierungen mit insgesamt zehn Ansichten aus Rom und Neapel. 1784 als Desprez nach Schweden aufbrach war etwa die Hälfte bereits publiziert. Neben bekannten Orten aus beiden Städten, waren auch zwei religiöse Prozessionen darunter: eine pontifikale Messe in der Capella Paolina im Petersdom (siehe unser Los 5282) sowie die Zeremonie zum erleuchteten Kreuz am Gründonnerstag in der Vierung von Sankt Peter; die Darstellung, zu der vorliegende Entwurfszeichnung gehört. 
Desprez, ein Meister der Atmosphäre, wusste wie man dieses außergewöhnliche, spirituelle Ereignis heraufbeschwört. Rund zehn Vorstudien und Entwurfsvarianten (vgl. etwa die Zeichnungen in New York und Warschau) legen dies dar: Desprez fertigte verschiedene Vorzeichnungen an, die die Vierung in Sankt Peter aus unterschiedlichen Blickrichtungen einfängt. Der Louvre verwahrt eine Zeichnung, die wie unsere Zeichnung aus dem südlichen Teil der Vierung auf den Hauptaltar blickt, im Hintergrund rechts erscheint das illuminierte Kreuz. In Zusammenhang mit dieser Zeichnungsgruppe ist auch die Entstehung unserer großformatigen Zeichnung zu sehen. 
Die gewählte mise-en-page und die gewählte Perspektive im Vergleich mit den anderen Ideenzeichnungen entspricht bereits der finalen Radierung. Dennoch gibt es im Detail kleine Unterschiede: das Figurenpersonal ist reduzierter, Desprez hat die Figuren noch nicht an ihren finalen Platz gesetzt, die Lichtsituation ist anders ausgeleuchtet und viele architektonische Details sind nur rudimentär angelegt. Auch die montierten Korrekturen im Kumpelbereich sowie links oben verweisen auf die sich im Entwicklungsprozess befindliche Künstlerarbeit. 
Von diesem unmittelbaren Künstlerschaffen zeugt schließlich auch die rückseitige Federarbeit mit einer kraftvollen Zeichnung einer römischen Schlachtenszene - möglicherweise ein Entwurf für eine (bisher wohl unbekannte) Radierung.  
Wir danken Prof. Magnus Olausson, Stockholm für die Bestätigung der Autorschaft anhand einer digitalen Abbildung (E-Mail vom 27. August 2025).
 
Französisch
spätes 18. Jh. Tableaux mit 6 Ansichten französischer Schlösser und Häfen
 Los 6584
 Schätzung
600€ (US$ 667)
spätes 18. Jh. Tableaux mit 6 Ansichten französischer Schlösser und Häfen.
6 Gouachen. 2-3 cm x 3,5-6,2 cm.
 
Blarenberghe, Louis-Nicolas van
Gewitterlandschaft mit Reitern
 Los 6585
 Schätzung
900€ (US$ 1,000)
Gewitterlandschaft mit Reitern.
Gouache, mit teils in Goldfarben gezogener Einfassungslinie. 18,1 x 22,7 cm. Verso mit dem Stempel des Vergolders "N. & F. Pitzer, Frankfurt a.M." und einer alten Zuschreibung an Bemmel.
 
Blarenberghe, Louis-Nicolas van - Umkreis
Kleine Landschaft mit Hirschjagd
 Los 6586
 Schätzung
600€ (US$ 667)
Umkreis. Kleine Landschaft mit Hirschjagd (Louis XV. auf der Jagd?).
Gouache auf Papier. 5,5 x 6,5 cm. Am Unterrand undeutlich datiert "17[...]". 
 
Cats, Jacob
Überwucherter Torbogen mit einer hindurchziehenden Herde mit Hirten
 Los 6587
 Schätzung
1.800€ (US$ 2,000)
Überwucherter Torbogen mit einer hindurchziehenden Herde mit Hirten. 
Feder in Braun, braun laviert, über leichter Bleistiftskizze, mit Feder in Braun eingefasst, auf Velin. 18,7 x 25,8 cm. Rechts unten signiert "J. Cats", sowie verso abermals signiert "J Cats f".
 
Labruzzi, Carlo
Ein antiker Torbogen an der Via Appia bei Itri
 Los 6588
 Schätzung
1.800€ (US$ 2,000)
Ein antiker Torbogen an der Via Appia bei Itri.
Aquarell über einer leichten Bleistiftvorzeichnung. 42 x 34,1 cm. Eigenhändig bezeichnet in brauner Feder "Archo antico un miglio e mezzo lontano da Itri per andare a Molo". Um 1790.
Der in Rom geborene Carlo Labruzzi wurde 1781 in die Congregazione dei Virtuosi und 1796 in die Accademia di San Luca aufgenommen. Labruzzi wurde vor allem als Landschaftsmaler und Kupferstecher bekannt. Zu seinen bevorzugten Sujets zählten gestochene Ansichten von römischen Altertümern und Genredarstellungen. Labruzzis 1794 erschienene Kupferstichfolge Via Appia illustrata ab urbe Roma ad Capuam, zeigt Ansichten der antiken Bauten und Gräber entlang der Via Appia. Das Werk war dem Antiquar Sir Richard Hoare gewidmet, der Labruzzi 1789 dazu eingeladen hatte, ihn auf den Spuren von Horaz von Rom nach Brindisi zu begleiten. Die Unternehmung musste zwar in Benevent abgebrochen werden, doch die auf der Reise entstandenen Zeichnungen dienten dem Künstler als Vorlage für zahlreiche Werke. Das vorliegende Aquarell stammt aus einer losen Folge von Studien, die der Künstler auf einer Wanderung in der Provinz Latina in Latium unternahm. Das stimmungsvolle Motiv ist frei und routiniert vor der Natur erfasst und besitzt einen bildmäßigen Charakter. Anmutige Blätter dieser Art wurden auch bewusst als Andenken für ausländische Reisende der Grand Tour konzipiert. 
 
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